Sport

Salzburg gibt 2:0-Führung aus der Hand

Heute Redaktion
Teilen

Was für ein kurioses Spiel! Salzburg sieht in Lüttich bis zehn Minuten vor Schluss bereits zum siebenten Mal in dieser Europa-League-Saison wie der sichere Sieger aus, doch ein Doppelpack von Standard Lüttich innerhalb von nicht einmal zwei Minuten macht die gute Leistung der ersten Hälfte zunichte - die Bullen verlieren 2:3.

Es ist ein Spiel, wie man es von Salzburg aus dem laufenden Europabewerb nicht kannte. Die erste Halbzeit dominieren die Bullen, machen die Räume eng und lassen dem Gegner nur wenige Chancen. Marc Jankos schneller Führungstreffer zum 1:0 in der 4. Minute wirft Standard früh zurück. Bis zur Pause finden die Gastgeber keine Chance zur Erholung.

Vermeintliche Vorentscheidung

Als Janko kurz vor der Pause einen Fehler des Lüttich-Verteidigers Mangala eiskalt zum 2:0 verwertet, sieht alles nach dem siebenten Salzburg-Sieg im siebenten Spiel aus. Denn auch nach Wiederanpfiff dominieren die Salzburger, Janko stellt in der 50. Minute beinahe auf 3:0. Der blonde Torjäger hätte gut daran getan, den Ball im Tor zu versenken.

Schwache Lütticher wachen auf...

Denn was sich die Mozartstädter in der letzten halben Stunde des Spiels leisten, ist alles andere als europawürdig. Ein nicht unumstrittenes Elferfoul von Schiemer, das dem Mittelfeldspieler eine gelbe Karte und somit eine Sperre im Rückspiel beschert, bringt die zuvor stehend k.o. gewesenen Belgier zurück ins Spiel. Witsel verwandelt ohne Probleme zum 1:2 (66.).

...und schocken Salzburg mit drei Treffern

Erst daraufhin beginnen die Belgier aufzuwachen und spielen angetrieben von rund 25.000 Zuschauern im Stade Maurice Dufrasne jenen Fußball, den Salzburg ab diesem Zeitpunkt vermissen lässt. Immer wieder schafft Lüttich den Vorstoß vor das Salzburger Tor. In der 80. (sensationeller Halbvolley-Weitschuss von de Camargo) und 82. Minute (unbedrängter Witsel-Kopfball) dreht Standard die Partie.

Die Bullen werden von den zwei schnellen Gegentreffern eiskalt erwischt. Verzweifelte Versuche, zumindest mit einem Unentschieden im Gepäck nach Hause zu reisen, bleiben unbelohnt. Als Schiemer in der 89. Minute am leeren Tor vorbeiköpfelt, ist das Salzburger Unglück besiegelt. Im Rückspiel kommenden Donnerstag rettet Salzburg damit nur noch ein Sieg in die nächste Runde, allerdings reicht dank der Auswärtstorregel dafür schon ein 1:0.