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Salzburg krönt sich mit Kantersieg zum Meister

Heute Redaktion
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Salzburg hat den Meistertitel in der Fußball-Bundesliga unter Dach und Fach gebracht. Dank des letztlich in gewohnt dominanter Art errungenen 5:0 (2:0)-Heimerfolgs über Wr. Neustadt sind die "Bullen" seit Sonntag mit 27 Punkten Vorsprung vom ersten Verfolger Grödig nicht mehr einzuholen. Der fünfte Titel der Red-Bull-Ära nach 2007, 2009, 2010 und 2012 ist damit Gewissheit.

Salzburg hat den Meistertitel in der Fußball-Bundesliga unter Dach und Fach gebracht. Dank des letztlich in gewohnt dominanter Art errungenen 5:0 (2:0)-Heimerfolgs über Wr. Neustadt sind die "Bullen" seit Sonntag mit 27 Punkten Vorsprung vom ersten Verfolger Grödig nicht mehr einzuholen. Der fünfte Titel der Red-Bull-Ära nach 2007, 2009, 2010 und 2012 ist damit Gewissheit.

bewies Salzburg Moral und machte dank des Triples von Alan (23., 58., 87.) sowie Treffer von Jonatan Soriano (45.+1) und Sadio Mane (70.) den frühesten Titel in der Drei-Punkte-Ära (seit 1995) perfekt. Bisher war Sturm Graz in der Saison 1997/98 in der 29. Runde der "eiligste" Meister gewesen. Neustadt wurde bereits zum vierten Mal in dieser Saison nach zweimal 1:5 und einmal 1:8 vom Meister gedemütigt.

Zwei andere Rekorde könnte Salzburg schon am Mittwoch bei der Wiener Austria knacken: Mit dem 13. Erfolg en suite - bezogen auf eine Saison - würde man die bisherige Bestmarke der Favoritner (1985/86) einstellen. Saisonübergreifend ist Rapid mit 14 (1986/87, 1987/88) die Nummer eins. Und auf den von Grün-Weiß gehaltenen Torrekord aus der Saison 1985/86 von 101 Treffern fehlen den Salzburgern nur noch drei Tore.

Alan erzielt den Führungstreffer

Meistertrainer Roger Schmidt schickte vor nur 7.074 Zuschauern in Wals-Siezenheim seine momentane A-Elf aufs Feld, die aber rund 20 Minuten brauchte, um ihren Europa-League-Frust abzuschütteln. Dann "klopfte" Soriano mit der ersten guten Möglichkeit nach kluger Kopf-Vorlage Manes an Torhüter Vollnhofer (22.) an, wenig später war dann sein Sturmkollege Alan mit seinem 22. Saisontreffer zum 1:0 zur Stelle.

Die Gäste, die die jüngsten sechs Duelle mit den "Bullen" allesamt verloren (Torverhältnis 4:30), zeigten insgesamt aber eine kompakte Defensivleistung und bemühten sich auch um Offensivaktionen. Richtig gefährlich vors Tor kam man aber nur in der 28. Minute, als Torhüter Gulacsi nach einem schweren Schnitzer Hintereggers aus wenigen Metern gegen den völlig allein stehenden Rakowitz retten musste (28.).

Soriano sorgt für Vorentscheidung vor der Pause

Auf der Gegenseite verhinderte Vollnhofer mit einer schönen Parade gegen Alan vorerst das 0:2 (31.), Ilsanker und Mane köpfelten in der Folge übers Tor (31., 42.). Soriano machte schließlich in der ersten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte nach Assist von Alan den Pausenstand von 2:0 sowie sein 26. Saisontor und seinen 16. Treffer gegen Wr. Neustadt perfekt.

Soriano eröffnete die aus Salzburger Sicht wesentlich stärkere zweite Hälfte mit einer tollen Chance, scheiterte noch an Vollnhofer (52.). Kurz darauf war der SCWN-Schlussmann gegen Alan aber chancenlos (58.). Während die Pfeifenberger-Elf abgesehen von einem letztlich harmlosen Fröschl-Konter (76.) und einer guten Maderner-Chance (82.) kaum mehr offensiv auffällig wurde, ließ Salzburg nicht locker und zog noch einmal das Tempo an. Soriano (63., 64.) scheiterte zwar, Mane ließ es nach schöner Vorlage Kleins dann aber doch zum vierten Mal klingeln (70.). Die Gäste mussten schließlich froh sein, nicht noch höher verloren zu haben, das fünfte Gegentor durch Alan im Finish blieb ihnen aber nicht mehr erspart.

Die Stimmen und die technischen Daten finden Sie auf Seite 2:

Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Der Titel war ja nicht wie der Blitz aus heiterem Himmel, aber wenn man es vollbracht hat, ist es ein gutes Gefühl. Das wird immer etwas Besonderes bleiben. Die Rekorde sind mir im Moment nicht so wichtig. Entscheidend ist es, dass wir es zu Ende gebracht haben. Das Besondere an diesem Titel ist, wie wir gespielt haben. Deshalb bin ich sehr stolz, dass ich Trainer dieser Mannschaft bin."

Stefan Ilsanker (Salzburg-Mittelfeldspieler): "Heute haben wir noch einmal alles gezeigt, was wir auch in den letzten Runden gezeigt haben. Wir haben unglaublich schönen Offensivfußball gezeigt und wunderschöne fünf Tore geschossen. Ich habe eine ganz gute Saison gespielt, aber jeder von uns hat gut gespielt. Auch die, die reinkommen, sind gut, geben immer 100 Prozent. Heute wollen wir nicht mehr an Basel denken, heute sind wir glücklich."

Andreas Ulmer (Salzburg-Verteidiger, derzeit verletzt): "Man sieht die Freude in den Gesichtern, es macht richtig Spaß. Wir haben den Schwung aus der vergangenen Saison mitgenommen und waren sehr konstant, in der Meisterschaft und international. Jetzt wollen wir noch den einen oder anderen Rekord brechen und das Double holen. Wir legen uns die Latte selbst sehr hoch."

Ralf Rangnick (Salzburg-Sportdirektor): "Mit dieser Mannschaft Meister zu werden in Österreich ist jetzt nicht so etwas ganz besonderes, aber in der Art und Weise mit diesem Fußball schon. Die Mannschaft hat das zwölfte Spiel in Serie gewonnen und spielt im Vergleich zur Vorsaison nochmal einen anderen Fußball, das war eine deutliche Steigerung. Wenn man sich den internationalen Fußball anschaut, sind es wenige Teams, die so spielen (wie Salzburg, Anm.), aber die, die es so spielen, sind erfolgreich. Aber es geht natürlich darum, immer etwas zu verbessern. Denn auf Knopfdruck geht das nicht, das haben wir heute in der ersten Hälfte gesehen. Der Donnerstag war brutal. Das kann der Meistertitel nicht wettmachen. Jetzt geht es darum, dass wir es im Sommer schaffen, uns erstmals für die Champions League zu qualifizieren. Wenn die Mannschaft so zusammenbleibt, braucht es nur ein paar punktuelle Verstärkungen."

Jonatan Soriano (Kapitän Salzburg): "Es war eine außergewöhnliche Saison, mit konstant guten Spielen. Die Feier wird nur kurz, da am Mittwoch schon Austria wartet."

Kevin Kampl (Mittelfeldspieler Salzburg): "Mein erster Meistertitel, ein wunderbares Gefühl. Ich habe noch nie in so einer Mannschaft spielen dürfen. Wir waren nach dem Donnerstag deprimiert, haben aber heute wieder unser Gesicht gezeigt. Das ist es, was uns auszeichnet. Ein besonderer Dank gilt unserem Trainer, der eine hervorragende Arbeit leistet und der uns allen extrem leidgetan hat wegen des Ausscheidens am Donnerstag."

Martin Hinteregger (Verteidiger Salzburg): "Wir haben eine geile Saison gespielt. Jetzt wird einmal gefeiert, und dann holen wir uns den Cup. Den Grund, wieso es so gut läuft ist, weil unser System gegriffen hat und weil wir als Kollektiv und als Team auftreten. Der Trainer hat Großes geleistet."

RB Salzburg - SC Wiener Neustadt 5:0 (2:0)

Salzburg, Red-Bull-Arena, 6.000, SR Muckenhammer.

Tore: 1:0 (23.) Alan, 2:0 (45.+1) Soriano, 3:0 (57.) Alan, 4:0 (70.) Mane, 5:0 (87.) Alan

Salzburg: Gulacsi - Klein, Ramalho (86. Lazaro), Hinteregger, Svento (74. Schiemer) - Ilsanker - Kampl, Leitgeb (74. Berisha), Mane - Soriano, Alan

Wr. Neustadt: Vollnhofer - Berger, Mimm, M. Wallner, Denner (63. Terzic) - Freitag (80. Maderner), Hlinka - Pollhammer, M. Koch, Rakowitz - Pichlmann (73. Fröschl)

Gelbe Karten: Ramalho, Mane bzw.keine