Salzburgs Yorbe Vertessen war in der 81. Minute im Strafraum der Lavanttaler zu Boden gegangen. Zuvor setzte Chibuike Nwaiwu zu einer Grätsche gegen den Angreifer der Bullen an. Schiedsrichter Stefan Ebner ließ weiterspielen, wurde auch von Video-Referee Markus Hameter nicht korrigiert.
"Da kann ich nur lachen. Jede Woche gibt es einen neuen Skandal. Das Niveau der Schiedsrichter hier ist unglaublich", ärgerte sich Salzburg-Ass Mads Bidstrup beim Betrachten der TV-Bilder am "Sky"-Mikrofon. "Das ist ein klarer Elfmeter, den muss man jedes Mal geben", so der Däne weiter. Und Trainer Thomas Letsch fügte an: "Ich habe noch kein Bild gesehen, das mir zeigt, dass es kein Elfmeter ist. Er montiert Yorbe in vollem Tempo ab. Das ist ein klarer Elfmeter und ich verstehe es einfach nicht."
Österreichs Schiedsrichter sehen es allerdings anders. In der VAR-Analyse, die nach jeder Bundesliga-Runde veröffentlicht wird, erklärten Österreichs Referees, warum Ebner ihrer Meinung nach die richtige Entscheidung getroffen habe. "Der RBS-Spieler #11 kontrolliert den Ball im Strafraum. Der WAC-Spieler #27 geht mit dem RBS-Spieler in den Zweikampf. Der Verteidiger macht eine riskante Grätsche, berührt dabei aber sowohl den Ball, als auch den Gegenspieler", heißt es in der Analyse.
Tatsächlich belegen die TV-Bilder, dass Nwaiwu bei seinem Tackling den Ball trifft, davor aber Vertessen abräumt. Trotzdem heißt es weiter: "Der Schiedsrichter hat richtigerweise weiterspielen lassen. Der VAR hat nicht eingegriffen, da die Schiedsrichterentscheidung korrekt war." Eine Meinung, die Österreichs Schiedsrichter allerdings exklusiv haben.
Strittig war auch Sturms zwischenzeitlicher 1:1-Ausgleichstreffer bei der 1:2-Niederlage im Spitzenspiel gegen die Wiener Austria durch Max Johnston. Dem Treffer in der 45. Minute war ein Einwurf von Malick Yalcouye am Rande der Legalität vorausgegangen. Doch auch hier hatten Österreichs Schiedsrichter in der nachträglichen Analyse nichts zu beanstanden. "Gemäß des Regelwerks wird der Einwurf korrekt durchgeführt, da alle dafür erforderlichen Kriterien erfüllt werden", heißt es in der Analyse.