"Die aktuellen rechtlichen und faktischen Rahmenbedingungen für den Rettungs- und Krankentransport erlauben es uns nicht, unseren Betrieb wirtschaftlich zu führen." Mit diesem Satz sorgt Samariterbund Bundesgeschäftsführer Reinhard Hundsmüller derzeit für große Aufregung. Dem ASB werde vom Land Steiermark nach wie vor die Anerkennung als Rettungsorganisation verwehrt, weshalb man im Gegensatz zum Mitbewerb keine Ansprüche auf den Rettungsbeitrag habe.
Auch die sogenannte "Zivildiener-Zuteilung" sei durch die landesgesetzlichen Bestimmungen formell kaum zu erreichen – mit massiven Auswirkungen auf die Personalkosten. In Graz etwa bewerkstelligen seit September 2021 rund 30 hauptamtlichen Sanitäter mit einem Fuhrpark von 10 Rettungsfahrzeugen gut 20 Prozent aller Krankentransporte. Schon jetzt gibt es dabei aber horrende Wartezeiten von bis zu zehn Stunden.
Alle Beteiligten, von der Stadt über das Land und die ÖGK, hätten das Problem anerkannt, aber bisher nicht gehandelt, so der Arbeitersamariterbund. Die Fahrten würden aktuell so gering vergütet werden, dass jährlich rund ein halbe Million Euro an zusätzlichem Finanzbedarf erforderlich ist. Der Dienst am Sonntag musste wegen der nicht stemmbaren Kosten bereits eingestellt werden.
Hundsmüller weiter: "Aber jetzt reichen beschwichtigende Worte nicht mehr aus: Wenn jetzt nicht konkrete Schritte gesetzt werden, müssen wir unseren Rettungs- und Krankentransport in Graz einstellen. Für die Bevölkerung tut es uns sehr leid, aber wir sehen aktuell keinen anderen Ausweg: Unter diesen Bedingungen im Rettungswesen weiterzumachen, ist wirtschaftlich unverantwortlich."
Das vom Samariterbund betriebene Pflegekompetenzzentrum in Kaindorf ist von dieser Situation in keinster Weise betroffen.