Sport

Schaar: "Falsche Helden freuen sich"

Heute Redaktion
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Die SOKO Doping ist bei ihren Ermittlungen auf Dutzende Profisportler gestoßen. Zu befürchten haben diese, sofern sie nicht mit verbotenen Substanzen gehandelt haben, nichts. Die Nationale Anti-Doping-Agentur (im Bild Rechtsvorsitzender Gernot Schaar) ist derzeit machtlos, hat aber drei Rettungsanker.

Die NADA tappt im Dunkeln. Jene Institution, die in Österreich für sportrechtliche Sanktionen zuständig wäre, ist machtlos. Weil die NADA keine Behörde ist, wird sie von der Staatsanwaltschaft (Stichwort: Amtsgeheimnis) in der Doping-Affäre nicht mit Informationen bedient. Die Staatsanwaltschaft sitzt möglicherweise auf Sportler-Namen, die in unserer Gesellschaft als Helden gefeiert werden. Und wir haben keine Akteneinsicht, erklärt Gernot Schaar, der Vorsitzende der Rechtskommission, gegenüber Heute. Es muss doch möglich sein, jene falschen Helden, die sich freuen, dass ihre Namen nicht den Weg zu uns finden, zu stürzen.

Nach derzeitigem Stand nicht. Und in Zukunft? Für die NADA gibt es drei Rettungsanker. Erstens: Beim Oberlandesgericht wird der Beschwerde gegen die verwehrte Akteneinsicht stattgegeben. Zweitens: Die Kundenliste eines Drahtziehers wird in einer Zeitung publiziert. Drittens: Die Gesetzeslage wird geändert. Das ist eine rein politische Frage, stellt Schaar klar. Nachsatz: Ich hoffe, dass der Anti-Doping-Kampf kein Lippenbekenntnis bleibt.Martin Huber