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Schadet die Hausaufgaben-Kontrolle meinem Kind?

Ein Forscherteam aus München stellte sich folgende Frage: Wie viel Unterstützung der Eltern ist sinnvoll für den Lernfortschritt des Kindes?

Christine Kaltenecker
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Ein Forscherteam aus München fand interessante Dinge heraus.
Ein Forscherteam aus München fand interessante Dinge heraus.
Getty Images/iStockphoto

Die Kontrolle der Hausübung, das Abfragen von Vokabeln, wissenschaftliche Experimente ausarbeiten und bei Referaten helfen. Viele Eltern unterstützen ihren Nachwuchs beinahe schon heldenhaft bei den täglichen Schullektionen. Doch wie viel Unterstützung ist zu viel, oder sinnvoll? Mit dieser Frage hat sich ein Forscherteam des Zentrums für internationale Bildungsvergleichsstudien der Technischen Universität in München (TUM) eingehend beschäftigt.

Während einer Meta-Studie wurden Erkenntnisse aus rund 1.700 Untersuchungen - darunter auch die PISA-Studien -  verarbeitet und ausgewertet:

Gemeinsames Lernen motiviert

Wenn Eltern ihren Nachwuchs beim Lernen zu Hause unterstützen, so hat dies zwar meist kaum Einfluss auf die schulische Leistung, motiviert das Kind aber und hilft ihm, eine positive Einstellung zum Lernen zu entwickeln. Vor allem bei der Ermutigung, eigene Lösungswege auszuprobieren und selbstständig zu arbeiten, profitiere das Kind nachhaltig. 

Hausaufgaben-Kontrolle? Besser nicht

Auch wenn das Engagement der Eltern zu diesem Thema gut gemeint ist, so sei es laut den Forschern wesentlich besser, wenn Mama und Papa Regeln und Zeitpläne einhalten, wann und wo sie Hilfestellung anbieten. So lernt das Kind Prioritäten zu setzen und bei welchen Fächern es lohnender ist, wenn Eltern den prüfenden Blick auf die Arbeit werfen. Dies trage auch dazu bei, dass Kinder lernen, sich selbst mehr zuzutrauen.

Engagement zahlt sich aus

Wenn Eltern beispielsweise im Elternrat mitwirken oder bei Theateraufführungen helfen, erzielen Kinder im Durchschnitt bessere Leistungen laut den Untersuchungen. Wenn sich also Lehrkräfte und Eltern einig sind, profitiert das Kind auch außerhalb des Unterrichts und das "Miteinander" stärkt die Bildungsgleichheit.