Die kürzlich eingebrachte Anklage gegen drei Mitglieder des Schamanen-Clans bringt Unglaubliches ans Licht. Einer Wienerin mit großem Herz und noch größerer Geldbörse wurden an einem einzigen Tag 145.000 Euro in bar, Schmuck im Wert von 100.000 Euro sowie 300 Goldmünzen, die um über 200.000 Euro gehandelt werden.
"Schamanin" Anna hatte die gutgläubige Frau im November 2022 auf offener Straße mit einer perfiden Fluch-Erzählung eingekocht, für vollbrachte Pseudo-Ritual zuerst kleine Beträge gefordert – hier ein Opfer für den Sohn der Wienerin, bei dem es sich angeblich um den Erlöser der Welt handeln soll, dort etwas gegen einen kleineren Familienfluch.
Doch am 17. November 2022 folgte der ganz große Coup, der an Dreistigkeit kaum zu überbieten ist: Weil ein böser Dämon angeblich die Wienerin befallen hätte, müsste sie nun ihr gesamtes Vermögen reinigen lassen. Gesagt, getan, gab die gutgläubige Frau einen bis zum Rand gefüllten Koffer. Zwar versprach die Schamanin, nach der Reinigung alles zurückzugeben – doch sie machte sich aus dem Staub.
Brisant: Obwohl der Clan im Luxus schwelgte, kassierte die 29-Jährige frech Sozialhilfe. Sie war in Wien-Favoriten gemeldet, bezog laut Anklage durchgehend seit 11. Mai 2021 Mindestsicherung, zuletzt in der Höhe von 1.945 Euro monatlich. Erst nach der Razzia am Familiensitz der flüchtigen Clan-Chefin Mariana M. (45) flog alles auf.
Am 1. Dezember findet der Prozess wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs, krimineller Vereinigung und Geldwäsche gegen Schwiegertochter Dona D. (29), Sohn Francesco M. und Ex-Mann Dejan M. (47) statt. Die Star-Anwälte Philipp Wolm und Nikolaus Rast, sowie sein Kanzlei-Kollege Michael Babic verteidigen am Wiener Landesgericht. Für die Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.