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Scharner witzelt über ÖFB-Stimmung

Heute Redaktion
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Die herbe 2:6-Pleite gegen Deutschland, die anhaltenden Trainer-Diskussionen und das erstmalige Aufeinandertreffen von Marko Arnautovic und Stefan Maierhofer nach der skandalösen Kabinen-Rangelei von Istanbul - das alles sollte im Normalfall auf die Stimmung im ÖFB-Team vor dem EM-Quali-Showdown gegen die Türkei (Dienstag, 20:30 Uhr) drücken. Doch glaubt man England-Legionär Paul Scharner, ist alles anders. Plus: Co-Trainer Manfred Zsak im Spital.

Angesprochen darauf, ob sich die beiden Streithähne Arnautovic und Maierhofer ein Zimmer teilen würden, antwortete ÖFB-Pressesprecher Peter Klinglmüller mit einem knappen "Nein". Im Verband ist man offenbar bemüht, das Thema "Stimmung" vor dem Ländermatch im Wiener Ernst-Happel-Stadion klein zu halten.

"Probleme kann es in jedem Team geben, aber das ist normal. Alle haben sich begrüßt und jeder redet mit jedem", schildert Türkei-Legionär Ekrem Dag am Sonntag - eine überzeugende Antwort sieht jedenfalls anders aus. Von seiner gewohnt humoristischen Seite zeigt sich ÖFB-Querdenker Paul Scharner laut Sport10.at: "Wir sind jetzt 24 Freunde."

Scharner fordert mehr Selbstkritik
"Wir sitzen alle im gleichen Boot, da kann man sich nicht ausnehmen, wenn man auf der Tribüne sitzt", erklärte der Akteur von West Bromwich, der am vergangenen Freitag aufgrund einer Sperre fehlte, und sprach auch grundlegende Fehler im rot-weiß-roten Spiel an: "Der Hebel ist da anzusetzen, dass wir im Block gut stehen und dem Gegner nicht viele Räume lassen."

In diesem Zusammenhang sei jeder Spieler gefordert, sich mit den eigenen Fehlern auseinanderzusetzen, was zuletzt offenbar nicht immer der Fall war. "Die Selbstkritik ist im Fußball generell nicht hoch. Aber ich weiß auch nicht, ob es gut ist, wenn immer die Fetzen fliegen", sagte Scharner.

Co-Trainer Zsak im Spital
Unterdessen wurde bekannt, dass Co-Trainer Manfred Zsak beim Länderkampf gegen die Türkei nicht auf der Bank sitzen wird. Der Niederösterreicher wird wegen einer Durchblutungsstörung in der Wirbelsäure in einem Krankenhaus stationär behandelt. ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner fungiert seit Sonntag als interimistischer Assistenz-Trainer von Constantini.