Spielplan-Präsentation

Schauspielhaus mit neuem Theater und Programm

Fünf Premieren werden in der kommenden Spielzeit gefeiert. Das Schauspielhaus übernimmt unter Sara Ostertag außerdem das ehemalige TAG Theater.
Sandra Kartik
10.06.2025, 19:43

Das Programm für die kommende Spielzeit ist dicht und hat einen klaren Schwerpunkt, verraten die vier Künstlerischen Leiter des Wiener Schauspielhaus am Dienstag: Sprechen und Sprachlosigkeit. Mit wenigen Worten wurde auch verlautbart, dass das Haus nun Zuwachs bekommt. Denn das kürzlich geschlossene TAG Theater auf der Gumpendorferstraße wird nun Teil der Schauspielhaus-Familie.

Regisseurin Sara Ostertag führt das TEATA, wie es nun heißt, als neue Direktorin. Während sich das Gebäude gerade im Umbau befindet, wird das erste Stück als Ko-Produktion mit dem Schauspielhaus ebendort gezeigt: "Das Ende ist nah" feiert am 13. November Premiere und thematisiert politische Systeme des Verschweigens. "Man bastelt an einer neuen Institution, die noch kein Zuhause hat", beschreibt Ostertag den derzeitigen Prozess. Erst im Oktober will man dann mehr Details zum Programm und zur Neuausrichtung des TEATA verraten.

Die neue künstlerische Leiterin des TEATA, Sara Ostertag, die im Schauspielhaus auch als Regisseurin tätig ist.
PD

"Migration mehr als ein Problem"

Die erste Premiere wird im Schauspielhaus schon am 17. Oktober gefeiert: Marie Bues, Teil der Künstlerischen Leitungsgruppe, führt bei der Uraufführung von "Die Verhandlung der Träume" Regie. Ihr Kollege Mazlum Nergiz ist für die Dramaturgie verantwortlich.

"Es gibt eine Sehnsucht, über Migration anders zu sprechen, als nur als Problem", erklärt Tobias Herzberg, ebenfalls Künstlerischer Leiter. Das zeigen nicht nur die ersten beiden Premieren, sondern auch die Teilnahme des Theaters am dezentralen Festival heimaten, das in Berlin initiiert wurde. "Wir sind Wiener Partner", freuen sich die Theatermacher, die so auch Fragen der Zugehörigkeit, Migration und Mehrsprachigkeit besprechen wollen.

Noch mehr Premieren

Das Stück "Mundtot", das mit dem Hans-Gratzer-Preis ausgezeichnet wurde, feiert am 15. Jänner 2026 Uraufführung. Im Mittelpunkt stehen Spitzensportlerinnen zwischen sexualisierten Körperbildern und Machtmissbrauch. "Nora oder Wie man das Herrenhaus kompostiert" wird dann am 14. März 2026 in Österreich erstaufgeführt.

Mit der deutschsprachigen Erstaufführung von "Little Scratch" (ab 18. April 2026), eine Koproduktion mit der MUK, soll Bewusstein für sexuelle Übergriffe schaffen. Ab Juni 2026 wird das Autor:innen-Theaterprojekt "9/11 Frames Per Second" zum 25. Jahrestag des Attentats auf die New Yorker Twin Tower am 11. September 2001 zum Thema gemacht.

Die derzeitige Saison schließt das Schauspielhaus zufriedenstellend mit zwei persönlichen Rekorden: Knapp 22.000 Besucher und 167.111 Euro Ticketerlös. Das von Stadt Wien und Bund subventionierte Theater schließt mit 182 Euro Gewinn, verriet der Kaufmännische Leiter Matthias Riesenhuber. Er lässt jedoch auch wissen: "Die Zukunft ist nicht ganz so rosig, wie die Vergangenheit." Deshalb würden die Kartenpreise leicht angehoben und neue Abos etabliert.

{title && {title} } sk, {title && {title} } 10.06.2025, 19:43
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