Filmstart auf Joyn im Herbst

"Gruseln im Grünen": Gartenkrimi mit Star-Besetzung

Martina Parkers Erfolgs-Thriller "Zuagroast" wurde u.a. mit Hilde Dalik, Manuel Rubey und Silvia Schneider im Südburgenland gefilmt.
Sandra Kartik
06.06.2025, 06:00

Mit dem Sprung von der Lifestyle-Journalistin zur gefeierten Autorin hat sich Martina Parker gleich mehrere Träume erfüllt: Ihre Gartenkrimis, die allesamt in ihrer Heimat im Südburgenland spielen, wurden zu Bestsellern. Die Mischung aus Mord, Naturwissen und skurrilen Figuren funktioniert. Ihr Erstlingswerk "Zuagroast" wurde nun mit Publikumslieblingen wie Hilde Dalik ("Vorstadtweiber") und Manuel Rubey ("Falco") verfilmt, dabei sind auch Moderatorinnen Silvia Schneider und Barbara Karlich. Am Mittwoch wurde abgedreht, der 90-minütige Spielfilm wird im Herbst auf Joyn und Anfang 2026 auf ServusTV gezeigt.

"Ich war von Anfang an in die Entwicklung mit eingebunden", verrät die Schriftstellerin im "Heute"-Gespräch. "Ich hatte nie das Gefühl, irgendwo ein Veto einlegen zu müssen. Im Gegenteil. Jetzt bei den Dreharbeiten war ich total geflasht, wie gut die Schauspieler:innen meine Figuren verkörpern. Inzwischen habe ich alle auch persönlich getroffen und vor der Kamera gesehen und bin extrem happy mit dem Ergebnis."

Hilde Dalik und Manuel Rubey am Dienstag beim "Zuagroast"-Dreh in Pinkafeld.
ServusTV / Erwin Scheriau

"Gruseln im Grünen"

Hilde Dalik spielt die Hauptrolle, Journalistin Vera Horvath, die aus der Großstadt ins Haus ihrer "Urlioma" ins Südburgenland zurückkehrt. Wegen einer Schneckenplage in ihrem Garten, landet sie im "Klub der grünen Daumen" von Johanna (Eva-Maria Marold), wo bald nicht nur das Wissen über Pflanzen im Mittelpunkt steht. Vera freundet sich dort auch mit Architekten-Gattin Eva (Julia Koch) an, die unter ihrem tyrannischen Ehemann Paul (Manuel Rubey) leidet, dessen dubiose Geschäfte und zahllose Affären — eine davon wird von Silvia Schneider verkörpert – ihr das Leben schwer machen. Nach einem skandalösen Auftritt und unter Drogen verschwindet Paul spurlos.

Silvia Schneider (l.) spielt Vicky, die Geliebte des Unsympathlers Paul (Manuel Rubey). Vera (Hilde Dalik, r.) stellt sie bei ihrer Recherche zur Rede.
Stefanie Leo

"Es ist bei diesem Projekt und dieser Rolle eine andere Art von Abgrund", als zuletzt beim Stalker-Drama "Ewig Dein", betont Rubey gegenüber "Heute". "Und ich gebe schon zu, dass ich die hochproblematischen Figuren gerade gerne spiele." Warum Wohlfühl-Krimis so gut funktionieren? "Vielleicht ist es die Ambivalenz aus malerischer Landschaft und hässlicher Abgründe. Gruseln im Grünen quasi." Der Schauspieler selbst hat übrigens keinen grünen Daumen, verrät er- "Ich bin zwar sehr untalentiert, aber ich liebe es im Garten zu arbeiten."

"Übergriffige Mutter" und "Checkerin Vera"

Hauptdarstellerin Dalik, die ihrer Filmfigur privat "nicht allzu nahe ist", spielte sie gerade deshalb besonders gerne: "Vera ist eine Checkerin. Sie ist lösungsorientiert und packt sofort an. Sie ist eine gute Kriminalistin, weil sie auf ihre Intuition hört, weil sie genau beobachtet, und, weil sie gut mit Menschen kann", sagt sie "Heute". "Ich selbst hab keine Erfahrung gemacht damit, dass ich in ein anderes Bundesland ziehe und nochmal von vorne anfange. Aber ich finde die Idee spannend, dass jemand nach über 20 Jahren wieder ins Heimatdorf zurückkehrt."

Veras Mama Hilda (Margarete Tiesel) bringt sich, genau wie in den Büchern, immer wieder mehr als deutlich ins Geschehen ein. Besonders dann, als ein Mord passiert. "Ihre Mutter ist unerwartet hilfsbereit, aber auch recht übergriffig", fasst es die Vera-Darstellerin zusammen. Marcel Mohab ("Wir waren einmal Revoluzzer") spielt Tom, die großen Liebe Veras aus Jugendtagen, der sie nun wieder begegnet. "In ihm findet sie einen Verbündeten wieder, von dem sie weiß, dass sie ihm vertrauen kann. Vera geht auf Tom aktiv zu. Sie schnappt ihn sich, weil sie’s will", so Dalik.

Krimi-Fans als Komparsen

"Die Idee zu einem Buch schlummerte immer schon in mir. Im Lockdown im Südburgenland hatte ich endlich die Zeit dazu. Aber ganz allein am Schreibtisch hab ich schnell gemerkt: Das ist mir zu still", blickt Krimi-Autorin Parker zurück. "Deshalb habe ich die Social-Media-Seiten 'Martina Parker schreibt' ins Leben gerufen – und dort durfte die Community von Anfang an mitbestimmen: vom Namen einer Figur bis zu bestimmten Details in den Büchern. Was sich dann entwickelt hat, war unglaublich – da entstand nicht nur ein reger Austausch, sondern auch echte Projekte: E-Bike-Touren zu Original-Schauplätzen, Tattoo-Aktionen mit Cover Illustrationen, ein eigener Leseduft, ein Wanderweg und vieles mehr."

Ihre Community fiebert jetzt auch der Verfilmung entgegen – "und beteiligt sich aktiv. Zum Komparsen-Casting kamen hunderte Gartenkrimi-Fans aus ganz Österreich, manche sind um drei Uhr früh aufgestanden, nur um dabei zu sein. Das zeigt, wie viel Herzblut da drinnen steckt." Die besondere Tonalität von Parkers Büchern und viele der "Genauso-ist-es-Momente" wurden auch in den Film übersetzt, verspricht sie.

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