Scheib lag nach dem ersten Durchgang beim Heimrennen am Semmering bereits auf dem zweiten Platz, bloß vier Hundertstelsekunden fehlten auf die Halbzeit-Führende Sara Hector aus Schweden. Und die holte die Steirerin in der Entscheidung mit einer kompromisslosen Fahrt auf. Die 27-Jährige raste zu ihrem dritten Weltcupsieg, dem Premierenerfolg auf heimischem Boden und auch ins Rote Trikot der Führenden im Riesentorlauf-Weltcup. Es war der erste ÖSV-Erfolg am Semmering seit Anna Veith 2012.
Die Schweizerin Camille Rast machte in der Entscheidung noch drei Plätze gut, wurde Zweite (+0,14), Hector landete schließlich noch auf Platz drei (+0,40).
"Ich hätte echt nicht gedacht, dass es reicht. Ich war so am Limit, habe mir gedacht, dass ich den Ski unten marschieren lassen muss, war überglücklich im Ziel", strahlte die Steirerin nach ihrem Heimsieg. "Ich habe eine gute Basis, auf die kann ich vertrauen. Und es macht mir sehr Spaß, Ski zu fahren", ergänzte die ÖSV-Topläuferin schmunzelnd.
Der dritte Saisonsieg bringt Scheib nun auch wieder ins rote Trikot der Führenden im Riesentorlauf-Weltcup, nachdem die Neuseeländerin Alice Robinson, die bisher Führende in der Disziplinenwertung, schon im ersten Durchgang gescheitert war. Scheib hat nun bereits 88 Punkte Vorsprung auf Robinson.
Nina Astner, die als 30. des ersten Laufes gerade noch in den zweiten Durchgang gerutscht ist, nützte ihre perfekte Startnummer in der Entscheidung eiskalt aus und katapultierte sich noch auf Platz zwölf vor (+2,41). Damit war die Tirolerin immerhin zweitbeste ÖSV-Läuferin, machte 18 Plätze gut. Katharina Liensberger landete auf Platz 14 (+2,62). Punkte gab es noch für Comebackerin Ricarda Haaser als 20. (+3,28) und Franziska Gritsch auf dem 25. Rang (+3,63).
Am Sonntag steht noch ein Flutlicht-Slalom auf dem Programm.
