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Schiedsrichter bei Rapid-Sieg im Mittelpunkt

Heute Redaktion
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Rapid gewann am Samstag zum Auftakt der 14. Bundesliga-Runde mit 4:2 (2:1) gegen Admira Wacker. Heftig in der Kritik stand nach dem Abpfiff das Schiedsrichtergespann, das den Ausgang der Partie mit katastrophalen Fehlentscheidungen beeinflusste.

René Eisner und seine Assistenten erwischten einen rabenschwarzen Tag. Vor allem jener, der vor der Nordtribüne des Hanappi-Stadions auf und ab lief. In Hälfte eins sah er vier Abseitsstellungen von Rapid, er lag bei jeder falsch. Nicht nur Rapid wurde dadurch um mögliche Tore gebracht. Nach dem Seitenwechsel schwenkte er auch bei der Admira fälschlicherweise sein Fähnchen - der möglicherweise spielentscheidende 3:3-Ausgleichstreffer der Südstädter wurde nicht gegeben. Doch das war noch längst nicht alles - doch erst mal zum Spiel...

Ein wiedererstarkter Kapitän Steffen Hofmann hatte mit seinem ersten Doppelpack seit 9. Mai 2010 (23., 35.) wesentlichen Anteil am zweiten Sieg der Grün-Weißen in Folge. Auch ein früher Rückstand (12.), Rot für Dibon (47.) und der zwischenzeitliche Ausgleich durch Admiras Doppeltorschützen Rene Schicker (49.) konnte die Hausherren in einer turbulenten Partie nicht bremsen.

Die Vorentscheidung führte nach fast 70 Minuten Guido Burgstaller nach einem Konter herbei. Der Kärntner "Joker" gab damit nach seiner einmonatigen Verletzungspause ein gelungenes Comeback für die Rapidler, die nunmehr sechs Pflichtspiele in Folge ungeschlagen sind. Burgstaller lieferte auch den Assists für Branko Boskovic, der in der 90. Minute zum Endstand vollendete.

Letzter Auftritt von Edlinger als Rapid-Präsident

12.700 waren nach Hütteldorf gekommen, darunter auch Rudolf Edlinger, der seine letzte Partie im Hanappi-Stadion als Vereinspräsidenteiner erlebte. Einer jedenfalls fehlte: "Mr. Rapid", Jürgen Hartmann, der seit 1985 alle Rapid-Spiele in Österreich besucht hat, musste aufgrund eines Spitalsaufenthalts erstmals seit fast 30 Jahren passen. So sah er auch nicht vor Ort, dass die Admira für ihren gefälligen, bissigen und offensivbetonten Beginn schon bald belohnt wurde: Ein leichtsinniger Fersler von Behrendt in der eigenen Hälfte - Auer nahm das Geschenk dankend an, seine Flanke ins Zentrum versenkte Schicker mit einem Bogenkopfball zur nicht unverdienten Führung (12.).

Eine unbeeindruckte Rapid, mit Hofmann, Schaub und Starkl im offensiven Mittelfeld sowie Boyd als Solospitze, bekam die Partie aber besser in den Griff. Und rund zehn Minuten später war auch der Spielstand wieder ausgeglichen. Kapitän Hofmann selbst leitete nach Schaubs Zuspiel die Aktion ein und vollendete nach Doppelpass mit Boyd aus wenigen Metern souverän (23.).

Nicht minder abgeklärt war auch der Elfer des 33-Jährigen nach etwas mehr als einer halben Stunde. Auer hatte den erstmals in der laufenden Saison von Beginn an spielenden Starkl im Strafraum am Trikot gehalten, Hofmann ließ sich die Chance nicht nehmen und verlud Admira-Goalie Kuttin zum 2:1 (35.).

Rapid nach Fehlentscheidung in Unterzahl

Die zweite Hälfte war zwar nicht von so viel Effizienz vor dem Tor geprägt wie die erste (3 Torschüsse, 3 Tore), begann aber mit einem Paukenschlag und einer weiteren Fehlentscheidung. Dibon sah für ein Foul am durchbrechenden Thomas Weber Rot wegen Torraub (47.). Dass der Rapid-Verteidiger aber den Ball gespielt hatte, hatte Eisner übersehen. Grün-Weiß reagierte verwirrt: Nach einer Toth-Flanke war erneut Schicker per Kopf aus wenigen Metern zur Stelle, Behrendt und Schrammel hatten das Nachsehen (49.).

Der numerische Vorteil war für die Admira aber nur ein scheinbarer, Rapid blieb von den Chancen her gefährlicher. Und bald nachdem Weber bei einem Starkl-Schuss auf der Linie noch gerettet hatte (64.), wurde der Rekordmeister für sein aktives Spiel auch belohnt. Burgstaller war nach schnellem Konter und perfektem Stanglpass Trimmels aus Kurzdistanz zur Stelle (68.). Die Admira agierte im Finish zwar weiterhin bemüht, Rapid aber war das klar gefährlichere Team. Kurz vor dem Ende schließlich spielte Burgstaller am Flügel Ebner schwindlig, seinen Stanglpass setzte Boskovic zum 4:2 ins Tor (90.).

SK Rapid - Admira Wacker Mödling 4:2 (2:1)

Wien, Hanappi-Stadion, 12.700, SR Eisner

Torfolge: 0:1 (12.) R. Schicker, 1:1 (23.) S. Hofmann, 2:1 (35.) S. Hofmann (Foul-Elfer), 2:2 (49.) R. Schicker, 3:2 (68.) Burgstaller, 4:2 (90.) Boskovic

Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, Dibon, Schrammel - Behrendt, Boskovic - S. Hofmann (83. Wydra), Schaub (69. Petsos), Starkl - Boyd (55. Burgstaller)

Admira: Kuttin - T. Weber (84. Domoraud), Ebner, Schösswendter, Auer - Toth - Schick, Thürauer (75. Rivera), Schwab, Sax - R. Schicker (64. Ouedraogo)

Rote Karte: Dibon (47./Torraub)

Gelbe Karten: Schaub bzw. Ebner, Auer, Ouedraogo, Schick

APA/red