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Schiri-Boss nach Bjelica-Schelte "befremdet"

Heute Redaktion
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Wieder einmal hat ein verbaler Rundumschlag von Austria-Trainer Nenad Bjelica ein Nachspiel. Das Schiedsrichterkomitee Bundesliga/Elite hat seine Aussagen nach dem 2:2 gegen die Admira "mit Befremden registriert". In einer Aussendung des Österreichischen Fußball-Bundes stieß sich das Komitee am Montag vor allem am "Meister-Bonus". Bjelica hatte im Ärger über die Rote Karte für Murg einen ebensolchen eingefordert.

Wieder einmal hat ein "mit Befremden registriert". In einer Aussendung des Österreichischen Fußball-Bundes stieß sich das Komitee am Montag vor allem am "Meister-Bonus". Bjelica hatte im Ärger über die Rote Karte für Murg einen ebensolchen eingefordert.

"Selbstverständlich gibt es für einen Meister bei Schiedsrichter-Entscheidungen keinen Bonus. Jede Entscheidung auf dem Spielfeld ist eine Einzelentscheidung, die richtig oder unrichtig sein kann, aber jedenfalls nicht davon abhängig ist, ob ein sogenannter 'Großer' gegen einen sogenannten 'Kleinen' spielt", meinte der Vorsitzende des Schiedsrichterkomitees, Robert Sedlacek.

Demzufolge könnten die "vom Trainer geäußerten Überlegungen bzw. Wunschvorstellungen" nur aufs Schärfste zurückgewiesen werden. Bjelica hatte nach dem Ausschluss von Thomas Murg durch Schiedsrichter Dieter Muckenhammer von "Respektlosigkeit" dem Meister gegenüber gesprochen. Es war nicht der erste verbale "Bjelica-Vorfall" in dieser Saison. Wie viele kommen da noch?

"999 können nicht falsch liegen"

Im der "Sky"-Sendung Talk und Tore legte Bjelica Sonntagabend jedenfalls noch einmal nach. Über wiederholte Fehlentscheidungen gegen die Austria sagte der Kroate: "Das ist das größte Problem bei diesen Situationen. Nicht, dass man eine Fehlentscheidung getroffen hat, denn das ist menschlich. Aber, dass man 1000 Meinungen hat und 999 Meinungen sagen, dass das keine rote Karte ist und nur eine sagt, dass es eine rote Karte ist, dann hat diese Persönlichkeit ein Problem. Dann können nicht 999 falsch liegen und er liegt richtig."

Bjelica kämpft zudem an einer weiteren Front: Der Veilchen-Coach sieht seine Mannschaft in einem falschen Licht, fühlt sich sogar ein wenig verfolgt. "Wir haben in den letzten fünf Runden vier Mal gewonnen und die Medien haben das immer so präsentiert, dass das entweder glücklich war oder mit Hilfe des Schiedsrichters. Es war nie unser Verdienst. Wenn man nicht einmal zugeben kann, dass das auch ein Verdienst meiner Mannschaft war, dann ist das bitter."

"Bei uns ist alles sehr schwarz"

Dass es bei einem Verein wie der Wiener Austria seit Jahrzehnten nie wirklich ruhig zugeht, hat nach einem halben Jahr beim Klub auch Bjelica registriert: "Der größte Fehler für die Austria war der Einzug in die Champions-League. Es war der größte Fehler, dass wir für den Verein zehn bis fünfzehn Millionen verdient haben. Bei uns ist alles sehr schwarz. Das kann ich nicht nachvollziehen. Die Kasse ist voll."

Letztlich sieht Bjelica fehlendes Training mit der Mannschaft. Auch wenn er selbst zugibt: "Wenn Länderspielpause ist, dann fehlen uns fünf bis sechs Stammspieler. Vielleicht ist das eine billige Ausrede, aber das ist so. Für jede Mannschaft ist wichtig, dass du mit Übung Dinge besser machst und dich auf den nächsten Gegner vorbereitest."

"Kein Spieler, den ich geholt habe"

Im Winter soll der Kader verändert, neue Spieler geholt werden. "Wenn alle Spieler bleiben, holen wir einen Spieler, wenn nicht sogar zwei. Das ist mein Wunsch. Im 25-Mann-Kader ist kein Spieler, den ich geholt habe. Jetzt ist die Möglichkeit da, wo ich reagieren kann."