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Schiri verteidigt nach K.o. die Familie des Täters

Etwas mehr als eine Woche nach dem Skandal meldet sich jener Schiedsrichter zu Wort, der bei einem deutschen Kreisligaspiel k.o. geschlagen wurde.

Heute Redaktion
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Schiedsrichter Nils C. nach seinem K.o. auf dem Spielfeld.
Schiedsrichter Nils C. nach seinem K.o. auf dem Spielfeld.
Bild: Screenshot Twitter

Durch einen kurzen Clip wurde Nils C. binnen weniger Stunden weltberühmt. Auf diese Art von Ruhm hätte der 22-Jährige aber liebend gerne verzichtet. Er ist nun bekannt als jener Schiedsrichter, der am letzten Oktoberwochenende nach einer Gelb-Roten Karte vom ausgeschlossenen Spieler k.o. geschlagen wurde, ohnmächtig auf dem Feld liegen blieb, vom Hubschrauber ins Spital gebracht werden musste.

Der Fall bewegte das ganze Land und Fußball-Fans rund um den Globus. Der Verein des Übeltäters, FSV Münster, wurde infolgedessen vom Spielbetrieb abgemeldet. Haryri G., der 28-jährige Spieler, der den verhängnisvollen Faustschlag ausgeführt hatte, auf Lebenszeit ausgeschlossen.

Jetzt meldet sich C. via Facebook zu Wort. Der Schiedsrichter berichtet, dass es ihm besser gehe, er das Krankenhaus verlassen konnte und nun Ruhe suche. Er bedankte sich bei seinen Helfern und der Anteilnahme.

Der Schiedsrichter fand deutliche Worte:



"Es war nicht nur ein Angriff auf mich als Schiedsrichter. Das war ein Angriff auf unseren Amateurfußball. Bitte beachtet aber, dass ich von einer Person angegriffen wurde. Ich distanziere mich von jeglichen Angriffen auf den gesamten Verein oder die Familie des Täters."

"Ich distanziere mich auch klar von der Debatte über die Herkunft des Spielers. Für mich macht dies keinen Unterschied. Ich glaube nicht, dass die AfD das Problem für die Gewalt auf unseren Sportplätzen ist, die AfD ist aber bestimmt auch nicht die Lösung."

"Ich wünsche mir, dass alle Spiele friedlich über die Bühne gehen. Allen Schiedsrichtern wünsche ich eine gute Spielleitung und genauso viel Spaß!"