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"Schlag in die Magengrube" – Wirte auf den Barrikaden 

Die Öffnung der Schanigärten Ende März sorgt bei den Wirten für Kopfschütteln. Für viele Restaurants bedeute der Schritt nämlich ein Minusgeschäft. 

Maxim Zdziarski
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Mario Pulker klagt: "Öffnungsschritte sind ein Mini-Kompromiss, den den meisten nichts bringt."
Mario Pulker klagt: "Öffnungsschritte sind ein Mini-Kompromiss, den den meisten nichts bringt."
picturedesk.com, "Heute"-Montage

Wie "Heute" am Sonntagabend in Erfahrung bringen konnte, wird die Gastronomie am 27. März die Schanigärten öffnen können. Doch dieses Soft-Opening sorgt bei vielen Wirten für Unmut, wie Mario Pulker von der Wirtschaftskammer im "Heute"-Gespräch erzählt. Für die Restaurant-Besitzer sei das nämlich schlichtweg ein "Schlag in die Magengrube".

"Wir haben uns keine großen Schritte erwartet, aber wenigstens eine konkrete Perspektive. Wir müssen auf die Intensivbettkapazitäten schauen und nicht jeden Tag auf die Neuinfizierten, denn das Virus wird bleiben", sagt Pulker. Die Öffnung der Schanigärten ist für ihn ein absolutes No-Go. Viele müssten dann aufgrund von privatrechtlichen Verträgen bereits Miete für ihr Lokal bezahlen, ohne es wirklich benutzen zu können. Die Umsätze wären zudem in dieser Form unzureichend: "Das ist de facto ein Minusgeschäft. Manche könnte das sogar Kopf und Kragen kosten."

Gastro-Obmann Pulker hätte sich eine komplette Öffnung am 1. April mit dem sogenannten Reintesten gewünscht. Alle 14 Tage könne man dann die Spitalskapazitäten eruieren und entsprechende Maßnahmen setzen, falls diese in besorgniserregende Höhen steigen würden. "Die jetzige Lösung sorgt unter den Gastronomen für große Enttäuschungen und entsetzen", so Pulker abschließend. 

Wiener Wirtin auf finanzielle Hilfen angewiesen

"Heute" sprach mit Gastwirtin Barbara Prilisauer – sie betreibt mit ihrem Mann Hermann in der fünften Generation das Traditions-Restaurant Prilisauer in Wien-Penzing. Das Familienunternehmen hofft durch die ersten Öffnungsschritte wenigstens den Gästen eine Freude bereiten zu können. "Der Schanigarten-Betrieb ist natürlich nicht für alle machbar. Wir haben glücklicherweise einen Garten, in dem wir unsere Gäste bewirten können", so Prilisauer im "Heute"-Talk.

Wirtschaftlich auszahlen würde sich das allerdings nicht, denn sie sei weiterhin auf die Kurzarbeitsregelung und diverse Fixkostenzuschüsse angewiesen: "Ohne den finanziellen Hilfen können wir auch mit der Schanigarten-Öffnung unsere Kosten nicht decken." Die Wienerin blickt allerdings weiterhin positiv in die Zukunft und hofft, dass sie nach Ostern ihr Lokal wieder komplett öffnen kann. 

Barbara und Hermann Prilisauer
Barbara und Hermann Prilisauer
zVg
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