Im Außenministerium nennen Bedienstete ihn schon seit Amtstritt "den Achter-Sepp" – eine "Heute"-Recherche enthüllte nun die Hintergründe: Beate Meinl-Reisingers Deregulierungs-Staatssekretär Sepp Schellhorn rüstete auf einen noblen Audi A8 auf. Der im Ressort verfügbare A6 war ihm wegen "längerer Überlandfahrten" zu minder.
Am Mittwoch meldete sich nun Grünen-Generalsekretärin Olga Voglauer zu Wort. Sie zürnt: "Während bei den Österreicher:innen gekürzt werden soll, ist dem Herrn Staatssekretär das Dienstauto nicht gut genug und er bestellt die fettere Variante. Ich verstehe jeden und jede, für die sich das anfühlt, wie ein Schlag ins Gesicht."
Sie glaube kaum, dass Sepp Schellhorn ein 120.000 Euro-Auto für die Ausübung seines Amtes braucht, so Voglauer und weiter: "Dass jemand, der sich mit Deregulierung Budgeteinsparungen auf die Fahnen schreibt, dann als erste Amtshandlung dafür sorgt, dass man ein teureres Auto in der Garage stehen hat, macht keinen schlanken Fuß. Man darf also zu Recht fragen: Sepp, was machst du?" schließt die Generalsekretärin.
Heftige Kritik kommt auch den Freiheitlichen. "Eigentlich sollte Sepp Schellhorn versuchen, Kosten für Österreich zu sparen, indem er die Deregulierungspotentiale in den Ministerien erhebt und anschließend auch Maßnahmen zur Entbürokratisierung setzt", so Lisa Schuch-Gubik.
Die Bundesparteisprecherin zeigt sich verärgert: "Wenn dann seine erste Amtshandlung das Upgrade im eigenen Fuhrpark ist, dann ist das ein verheerendes Zeichen – gerade in Zeiten, in denen die Menschen unter der Teuerung leiden." Auch sie fragt: "Sepp, was machst du?" in Anlehnung an ein Instagram-Format des ehemaligen Wut-Wirten, der jetzt statt auf Social Media auf den Straßen Gas gibt.