Technologie-Exporte

Neue Start-up-Förderung soll Wirtschafts-Turbo zünden

"Österreich braucht mehr Hightech-Exporte", so Minister Hattmannsdorfer beim Besuch der NÖ-Firma Beyond Gravity: Austro-Technik startet jetzt ins All.
Angela Sellner
30.04.2025, 11:07
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Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) will hoch hinaus – im wahrsten Sinne: Gemeinsam mit dem niederösterreichischen High-Tech-Unternehmen Beyond Gravity nimmt er den Weltraum ins Visier.

Tatsächlich startet jetzt Hochtechnologie made in Austria, konkret aus dem Hause Beyond Gravity, ins Weltall. Es geht um den ESA-Satelliten "Biomass", der am 29. April vom Weltraumbahnhof Kourou in Südamerika startet und mit zahlreichen Entwicklungen des österreichischen Unternehmens ausgestattet ist.

Für Hattmannsdorfer ein Top-Beispiel für die Innovationskraft heimischer Exportfirmen, welche die Konjunktur aus dem aktuellen Tal führen sollen. "Wir brauchen mehr Unternehmen, die – wie Beyond Gravity – High-Tech-Produkte auf den Weltmärkten anbieten", betonte der Minister am Dienstag beim Besuch von Beyond Gravity. "Gerade High-Tech Exporte schaffen eine höhere Wertschöpfung, sind schwerer ersetzbar und sorgen damit für wirtschaftliche Widerstandskraft", so Hattmannsdorfer.

Vorsicht vor "Mid-Tech-Falle"

Österreich müsse hier gezielt investieren: "Ansonsten schnappt die Mid-Tech-Falle zu." Was er damit meint? Aktuell stammen viele österreichische Exporte aus dem mittleren Technologiesegment, wo der internationale Wettbewerbsdruck steigt. Die High-Tech-Exportquote in Österreich ist aber vergleichsweise niedrig.

"Wir brauchen mehr High-Tech Exporte", erklärt Hattmannsdorfer. Das habe auch im Rahmen der Industriestrategie, welche die Regierung bis Jahresende entwickeln will, hohe Priorität.

„Österreich lebt vom Export: Sechs von zehn Euro verdienen wir im Ausland.“
Wolfgang HattmannsdorferWirtschaftsminister (ÖVP)

"Österreich lebt vom Export: Sechs von zehn Euro verdienen wir im Ausland. Aber damit wir auch in Zukunft Jobs sichern, Wohlstand erhalten und in soziale Sicherheit wie Schulen, Spitäler oder Pflege investieren können, brauchen wir mehr Unternehmen, die – wie Beyond Gravity – High-Tech-Produkte auf den Weltmärkten anbieten", macht der Minister klar.

Neuer Fonds zur Unterstützung von Start-ups

Der Wirtschaftsminister will dafür auch Geld in die Hand nehmen beziehungsweise die Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen verbessern. Geplant ist ein rot-weiß-roter Geldfonds: "Wir wollen hoch innovative Start-ups unterstützen und damit die Basis legen, dass in Österreich noch mehr Hightech-Unternehmen entstehen, wachsen und international erfolgreich bleiben."

Unterstützt werden sollen auch sogenannte Spin-offs: Gründungen, die sich aus Universitäten oder Forschungseinrichtungen ergeben – mit dem Ziel, akademisches Wissen in marktfähige Produkte zu verwandeln und so die Grundlage für neue Industrien und erfolgreiche Exportbetriebe zu bilden.

Laut "Heute"-Informationen werden die Grundlagen für einen solchen Unterstützungs-Fonds derzeit erarbeitet – die Regierung will ihn möglichst heuer noch an den Start bringen.

Zurück zu Beyond Gravity Austria: Das Unternehmen ist Österreichs größter Weltraumzulieferer, spezialisiert auf die Entwicklung von Elektronik, Mechanik und Thermalisolation für Satelliten und Trägerraketen. Die Exportquote liegt bei fast 100 Prozent.

Schutz vor extremen Temperaturen im All

Beyond Gravity liefert Hochtechnologie etwa für Missionen der Europäischen Weltraumagentur ESA, wie ganz aktuell den Satelliten "Biomass". Der Satellit wird vom All aus den Zustand und die Veränderung der globalen Wälder untersuchen, ein entscheidender Faktor im Kampf gegen den Klimawandel. Dafür verwendet „Biomass" ein spezielles Radarsystem, das die Baumstruktur selbst durch Wolken hindurch erfassen kann. Die spezielle Thermalisolation, die den Satelliten vor extremer Hitze und Kälte schützt, stammt von der niederösterreichischen Firma Beyond Gravity.

„Die NASA verwendet etwa für die nächste Weltraumstation nahe des Monds Hochtechnologie von uns“
Wolfgang Pawlinetz und Kurt KoberGeschäftsführer von Beyond Gravity Austria

"Unsere Raumfahrtprodukte sind weltweit gefragt. Die NASA verwendet etwa für Umweltsatelliten oder die nächste Weltraumstation nahe des Monds Hochtechnologie von uns", sagen Wolfgang Pawlinetz und Kurt Kober, die Geschäftsführer von Beyond Gravity Austria. Und weiter: "Ungeachtet der Diskussion um mögliche US-Zölle sind unsere Produkte auch weiter am US-Markt stark gefragt. Ebenso ist Europa ein wichtiger Markt für uns. Fast jeder europäische ESA-Satellit wird mit Thermalschutz aus Niederösterreich vor der extremen Kälte und Hitze im All geschützt."

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