Das türkise Wirtschaftsministerium will noch heuer ein klares Zeichen für europäische Wertschöpfung und eine wirksame Energiewende setzen. Die große Neuerung: Erstmals wird ein "Made in Europe"-Bonus eingeführt, der Photovoltaik- und Stromspeicherprojekte mit bis zu 20 Prozent zusätzlich fördert – sofern diese auf europäische Komponenten setzen.
So habe Österreich bereits jetzt bemerkenswertes Know-How im Bereich von Wechselrichtern und Batteriespeichern, heißt es aus dem Ressort von Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) am Mittwoch.
Der Bonus tritt mit dem zweiten Fördercall am 23. Juni 2025 in Kraft und soll gezielt europäische Industrie stärken, Versorgungssicherheit erhöhen und unfairen globalen Wettbewerbsbedingungen begegnen.
Der "Made in Europe"-Bonus für Photovoltaikinvestitionen wurde bereits am 4. Juli 2024 mit Zweidrittelmehrheit im Nationalrat beschlossen. Die FPÖ stimmte mit ÖVP und Grünen für die Novelle des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes.
"Die Förderung für Photovoltaik-, Wasserkraft-, Windkraft- und Biomasseanlagen wird 2025 im Umfang des gesetzlich vorgesehenen Mindestmaßes zur Verfügung gestellt", erklärt das Wirtschaftsministerium mit Verweis auf den Schuldenberg.
Das solle auch als Signal für die zukünftige Ausrichtung der Förderpolitik verstanden werden: "Ziel ist es, öffentliche Mittel gezielter dort einzusetzen, wo sie einen spürbaren Beitrag zur Energiewende leisten. Im Zentrum steht künftig stärker die Wirksamkeit der Maßnahmen – mit Fokus auf Systemdienlichkeit, Effizienz und netzdienliche Technologien." Am 23. April 2025 öffnet der erste Fördercall.
70 Millionen Euro stehen aus Mitteln des Wirtschafts- und Energieministeriums über die Abwicklungsstelle für Ökostrom (OeMAG) zur Verfügung. Neben PV und Speicher werden insbesondere Kleinwasserkraftwerke zur Revitalisierung gefördert – Effizienzsteigerungen und ökologische Verbesserungen inklusive. Auch kleinere Wind- und Biomasseanlagen sind Teil des Förderpakets. Die Zuschüsse werden als Fixbeträge pro installierter Leistung vergeben – für Unternehmen als auch für Privatpersonen.
Minister Hattmannsdorfer dazu: "Mit den Investitionszuschüssen in die Produktion erneuerbaren Stroms stärken wir gezielt den Standort und treiben die Energiewende entschlossen voran – mit wirtschaftlicher Vernunft, technologischem Know-how und europäischer Zusammenarbeit."
Der "Made in Europe"-Bonus sei dabei das zentrale Element und stehe für regionale Wertschöpfung und ein klares Bekenntnis zum europäischen Industriestandort. Ergänzt werde dieser Kurs durch die Stärkung von Wasserkraft, den gezielten Ausbau von Stromspeichern und Photovoltaik: "So investieren wir nicht nur in erneuerbare Energie – sondern in eine unabhängige, stabile und leistbare Energiezukunft."
Dem fügt noch Energie-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner (ebenfalls ÖVP) Folgendes hinzu: "Die Energiewende ist wie ein großes Mosaik – Stein für Stein entsteht das Bild einer nachhaltigen Zukunft, aber nur, wenn wir beharrlich weiterbauen und die richtigen Maßnahmen setzen."
Dazu hielt sie fest, dass öffentliche Mittel gezielter und wirksamer eingesetzt werden müssen. Das solle die neue Förderpolitik bewerkstelligen: "Damit jede geförderte Kilowattstunde auch einen echten Beitrag zur Energiewende leistet."