Naturgewalt in Italien

Schlammlawine donnert durch Dolomiten-Dorf

Eine Gerölllawine hat in der Nacht auf Montag das Bergdorf Borca di Cadore in Venetien verwüstet. Der Notstand wurde ausgerufen.
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17.06.2025, 09:19
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Ein gewaltiger Erdrutsch hat in der idyllischen Dolomiten-Gemeinde Borca di Cadore in Venetien eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Rund 20 Häuser wurden von den tobenden Schlammmassen beschädigt, mehrere Fahrzeuge wurden unter Geröll und Dreck begraben.

Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtet, blieb das Unglück glücklicherweise ohne Verletzte – doch die Angst sitzt tief. Zahlreiche Menschen mussten ihre Häuser vorsorglich verlassen, begleitet vom Dauereinsatz der Feuerwehr.

In der Nacht auf Montag hatte ein heftiges Gewitter den Ortsteil Cancia erschüttert. Dann kam die Natur mit aller Macht: Ein Murgang aus Schlamm, Fels und Wasser donnerte das Tal hinab. Binnen Minuten wurde aus stiller Bergidylle ein Katastrophengebiet. Venetiens Regionalpräsident Luca Zaia reagierte prompt – für die Region wurde der Notstand ausgerufen.

Eingeschlossen und ohne Strom

Noch immer kämpfen Einsatzkräfte unermüdlich gegen die Spuren der Verwüstung. Sie räumen Schlammberge ab, beseitigen tonnenschwere Felsbrocken. Einige Häuser waren zeitweise komplett unzugänglich – bis zu zehn Menschen saßen in ihren eigenen vier Wänden fest, die Eingänge von Gesteinsmassen versperrt. Auch Stromausfälle trafen Teile des betroffenen Gebiets, was die Lage zusätzlich erschwerte.

Die Schlammlawine legte auch die wichtige Staatsstraße "Alemagna" lahm – eine Hauptverbindung nach Cortina d’Ampezzo, die bei Reisenden sehr beliebt ist. Weitere Zufahrtsstraßen waren ebenfalls blockiert. Seit den frühen Morgenstunden sind Feuerwehr und Zivilschutz im Dauereinsatz, um Wege freizulegen und Häuser zu sichern.

"Die Katastrophe hätte schlimmer enden können"

Der Präsident der Provinz Belluno, Roberto Padrin, zeigte sich auf Facebook betroffen, aber auch erleichtert: "Der Murgang hat erneut Cancia getroffen. Doch die Schutzmaßnahmen, die in den letzten Jahren errichtet wurden, haben Schlimmeres verhindert." Tatsächlich hatte das Dorf 2009 schon einmal ein ähnliches Schicksal erlitten – damals starben zwei Menschen. Seither wurden Auffangbecken, Alarmanlagen und Frühwarnsysteme installiert. Diesmal haben sie vermutlich Leben gerettet.

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