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Schlieri teilt 1. Platz mit dem Polen Piotr Zyla

Heute Redaktion
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Bild: NTB SCANPIX

Gregor Schlierenzauer hat am Sonntag ausgerechnet auf dem traditionsreichen Holmenkollen in Oslo, wo er sich vor zwei Jahren auch zum Großschanzen-Weltmeister gekürt hatte, seinen neunten Weltcup-Saisonsieg bzw. insgesamt 49. Erfolg geholt. Der 23-jährige Tiroler musste sich den Siegeslorbeer überraschend mit dem Polen Piotr Zyla teilen, der 26-Jährige landete überhaupt erstmals auf dem Podest. Rang drei ging an Halbzeitleader Robert Kranjec (SLO).

Bereits zuvor hatte Jacqueline Seifriedsberger beim ersten Großschanzen-Weltcup-Springen der Damen hinter Weltmeisterin Sarah Hendrickson (USA) und Gesamtsiegerin Sara Takanashi (JPN) zum achten Mal in dieser Saison bzw. zum siebenten Mal in Folge als Dritte den Sprung auf das Siegespodest geschafft. Den erhofften dritten Rang in der Endwertung verpasste die Oberösterreicherin und zweifache WM-Medaillengewinnerin um sechs Punkte, sie wurde hinter Coline Mattel (FRA) Vierte.

Die Damen hatten die Marathonveranstaltung auf dem großen Bakken mit ihrem ersten Durchgang eröffnet, danach gingen die Herren das erste Mal bei teilweise doch stark wechselndem Wind über den Bakken. Schlierenzauer startete mit 8,5 Punkten Rückstand auf Kranjec als Vierter in das Finale. Manuel Fettner und Stefan Kraft verpassten dieses, dafür bot Wolfgang Loitzl als Gesamtsechster neuerlich eine überzeugende Leistung.

In Nationenwertung weiter voran

Schlierenzauer landete nach den 134,5 m vom ersten Sprung im zweiten Versuch sogar noch einen halben Meter weiter und sorgte damit für die Höchstweite im zweiten Durchgang. Zyla erhielt für 135,5 bzw. 133,5 m exakt die gleiche Gesamtnote von 270,1 Punkten, 3,3 Zähler dahinter wurde Kranjec Dritter. Die weiteren Österreicher im Finale waren Martin Koch als 17. bzw. Andreas Kofler als 28.

Mit diesem Ergebnis hat die Truppe von Cheftrainer Alexander Pointner auch die Führung im Nationencup behauptet: Mit 5.096 Punkten und einem Vorsprung von 46 Zählern gehen Schlierenzauer und Co. in das Weltcupfinale, wo am Freitag und Sonntag noch zwei Skiflug-Einzel-Konkurrenzen sowie am Samstag der für den Nationencup wohl entscheidende Teambewerb in Szene gehen.

Planica markiert Saisonende

Für Schlierenzauer bedeutete der erste Sieg nach einer kleinen "Schaffenspause" wohl die nötige Portion Selbstvertrauen im Kampf um die kleine Kristallkugel des Skiflug-Weltcups, in dem er ja auch führt. Erstmals seit 3. Februar, als Schlierenzauer mit einem "Doppelschlag" in Harrachov den Weltcuprekord von Matti Nykänen (46 Siege) endgültig ausradiert hatte, hat der Stubaier wieder zugeschlagen. Nun könnte er die 50er-Marke in Planica auch noch in dieser für ihn schon so erfolgreichen Saison knacken.

Für die Damen ist ihre zweite Weltcupsaison hingegen nun vorbei, für Seifriedsberger und Co. bedeutete der erste Auftritt auf einer Großschanze, noch dazu in Oslo, aber ein echtes Highlight zum Saisonabschluss.