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Schmeichel rührt mit Brief an toten Klub-Boss

Leicester-Boss Vichai Srivaddhanaprabha starb bei einem Helikopter-Absturz. Sein Goalie Kasper Schmeichel rührt mit einem Brief.

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Mit großer Bestürzung haben die Spieler von Leicester City auf den Tod des Klub-Bosses Vichai Srivaddhanaprabha reagiert. Der thailändische Milliardär kam Samstagabend bei einem Helikopter-Absturz direkt neben dem Stadion von Leicester ums Leben.

An Bord waren fünf Personen. Neben Srivaddhanaprabha auch seine zwei Piloten Izabel Lechowicz (46) und Eric Swaffer (53) starben. Zudem Kaveporn Punpare – ein enger Mitarbeiter von Srivaddhanaprabha – sowie die ehemalige Miss Thailand Universe Nusara Suknamai (33). Sie galt als die rechte Hand des Leicester-Bosses. Für alle Insassen kam jede Hilfe zu spät.

Torjäger James Vardy schrieb auf Instagram: "Es ist schwierig, die richtigen Worte zu finden. Aber für mich warst du eine Legende, ein unglaublicher Mann, der alles für mich, meine Familie und den Klub getan hat. Ich werde dich sehr vermissen. Ruhe in Frieden!"

Schmeichel: "Ich werde dich immer bewundern"

Torhüter Kasper Schmeichel war als einer der ersten beim Absturzort. Am Tag darauf schrieb er einen berührenden Abschiedsbrief an Srivaddhanaprabha.

"Ich kann nicht glauben, was ich letzte Nacht gesehen habe. Ich fühle mich am Boden zerstört", eröffnet er. Srivaddhanaprabha habe all seine Kraft in den Klub gesteckt – und noch viel mehr. Er habe alle Menschen berührt. "Ich habe nie einen Mann, wie dich kennengelernt", trauert Schmeichel. "Du hattest Zeit für jeden. Ich werde dich immer bewundern – als Leader, als Vater und als Mann!" Srivaddhanaprabha hat den Fußball verändert, so der Torwart. "Du hast mir das Gefühl gegeben, dass nichts unmöglich ist."

Es war auch nichts unmöglich für Leicester mit dem thailändischen Milliardär. Im August 2010 hatte er den damaligen Zweitligisten gekauft. Im Februar 2011 wurde er Präsident. Er ergriff ungewöhnliche Maßnahmen und ließ unter anderem Mönche einfliegen, die das Stadion des Klubs mit religiösen Ritualen segnen sollten.

Die Popularität des Besitzers und Präsidenten stieg weiter – und erreichte durch ein Fußball-Märchen einen Höhepunkt. Unter Coach Claudio Ranieri gewann Leicester in der Spielzeit 2015/16 sensationell die englische Meisterschaft – als 5000:1-Außenseiter. Ein Fußball-Wunder!

Das Besondere: Srivaddhanaprabha war nicht nur zu den Spielern generös, die nach dem Titel ein 130.000 Euro teures Lusxusauto bekamen. Er vergaß auch nie auf die Menschen – und ließ sie an seinem Reichtum teilhaben. Er hat ein neues Kinderkrankenhaus mit zwei Millionen Pfund unterstützt und der Medizinischen Fakultät der Uni Leicester eine Million Pfund vermacht. Im April, zu seinem 60. Geburtstag, verschenkte er sechzig Jahreskarten an Vereinsmitglieder, und regelmäßig spendierte er Freibier und Hot-Dogs im Stadion am Filbert Way.

(mh)

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