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Schmid: "Noch einmal Wahl? Sag niemals nie"

Roland Schmid wäre beinahe Rapid-Präsident geworden. Im "Heute"-Interview spricht er über alte Zeiten und neue Ziele in Hütteldorf.

Heute Redaktion
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IMMOunited-Chef Roland Schmid: "Salzburg ist nicht unangreifbar."
IMMOunited-Chef Roland Schmid: "Salzburg ist nicht unangreifbar."
Bild: GEPA-pictures.com

"Heute": Herr Schmid, im November unterlagen Sie Martin Bruckner bei der Wahl zum neuen Rapid-Präsidenten knapp. Wie sehen Sie nach ein paar Wochen Abstand den Hütteldorfer Krimi?

Roland Schmid: "Tatsächlich war es sehr knapp, am Ende haben mir 67 Stimmen gefehlt. Ich bin aber dennoch zufrieden, weil mein Team und ich Themen aufgezeigt haben, wo das aktuelle Präsidium jetzt vielleicht genauer hinsehen wird."

Waren Sie enttäuscht?

"Zu Beginn schon. Mittlerweile überwiegt bei mir aber die Erleichterung, für die aktuelle finanzielle Situation nicht verantwortlich sein zu müssen. Der sportliche Misserfolg in den letzten Jahren kostete dem Klub Geld, das jetzt fehlt."

Der Verkauf von Ljubicic hätte etwas in die Kassen gespült …

"Offenbar bestand eine wirtschaftliche Notwendigkeit, den Spieler zu verkaufen. Dass der Deal dann scheiterte, gleichzeitig ein neuer Spieler schon da war, ist am Ende kein gutes Ergebnis."

Aufregung gab es auch bei der Wahl zum neuen Vorsitzenden des Rapid-Kuratoriums ...

"Ja, dass der Präsident eine Wahlempfehlung abgibt, hätte ich mir in dieser Funktion nicht angemaßt. Am Ende hat es auch nicht geklappt. Das war sicher keine gute Außendarstellung."

Sie hatten im Wahlkampf viel Gegenwind von Klub-Seite, sind gleichzeitig ein Premiumsponsor. War kurz der Gedanke da, bei Rapid hinzuschmeißen?

"Kurz ja. Ich bin im Herzen aber viel zu sehr Rapidler. Mir war schnell klar, mein Engagement weiter zu betreiben, als Fan und als Sponsor. Mit Rapid-e-Sports unterstütze ich ja jetzt einen weiteren Bereich. Aber alles aus der zweiten Reihe, nicht in einer offiziellen Funktion."

2022 wird wieder gewählt. Ist Ihre erneute Kandidatur denkbar?

"Sag niemals nie. Die Rahmenbedingungen müssten dann aber andere sein. Stichwort: Wahlkomitee. Auch sollte es möglich sein, alle Mitglieder bei der Wahl abstimmen zu lassen, nicht nur die vor Ort Anwesenden."

Der neue Präsident Martin Bruckner hat angekündigt, nicht den alten Kurs von Ex-Boss Krammer weiterführen zu wollen. Spüren Sie schon den frischen Wind?

"Noch nicht, dafür ist es wohl auch noch zu früh. Aber ich habe keine Sorge, dass er die Zeichen der Zeit erkannt hat. Ich halte ihm jedenfalls alle Daumen."

Sie haben im November gemeint, dass unter Coach Didi Kühbauer sportlich keine nachhaltige Besserung erkennbar ist. Wie sieht es jetzt aus?

"Ob der Sprung auf Tabellenplatz drei nachhaltig ist, wird man sehen. Fakt ist: Sein Punkteschnitt ist jedenfalls nicht besser als der von Vorgänger Djuricin. Gegen die Topklubs wurde nicht gewonnen. Auch die Testspiele waren nicht berauschend. Was zählt, ist aber jetzt die Meisterschaft."

Was ist da heuer für Rapid noch möglich?

"Platz drei sollte schon das Minimalziel sein. Und warum als Fan nicht träumen von mehr? Die Auslosung bis zur Punkte-Teilung ist günstig, es gibt keine Doppelbelastung wie bei Salzburg und beim LASK. Apropos: Die Linzer zeigen eindrucksvoll, wie Fußball funktionieren kann. Dann ist auch Salzburg angreifbar."

Word-Rap mit Roland Schmid im November 2019 vor der Präsidenten-Wahl: