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Schmidhofer: "Fotos nach Mitternacht sind tabu"

Vor knapp sieben Monaten eroberte Nicole Schmidhofer bei der Ski-WM in St. Moritz Gold im Super-G. "Heute" fragte nach, was nun anders ist.

Heute Redaktion
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Weltmeisterin Schmidhofer macht auch auf dem Wasser gute Figur.
Weltmeisterin Schmidhofer macht auch auf dem Wasser gute Figur.
Bild: GEPA-pictures.com

Nici Schmidhofer hat einen turbulenten Sommer hinter sich. Seit sich die Steirerin mit dem Titel "Weltmeisterin" schmücken darf, jagt ein Termin den nächsten.

"Es gibt Tage, an denen ich mir denke, ich wäre viel lieber länger daheim", erzählt Schmidhofer bei einem Wien-Abstecher. "Aber ich bin selbst schuld, ich müsste einfach öfter nein sagen."

Auf der anderen Seite genießt die Speed-Spezialistin die Folgeerscheinungen ihrer neu gewonnenen Popularität. "Ich darf einfach bei lässigen Veranstaltungen dabei sein. Grundsätzlich unterscheide ich drei Kategorien: Dinge, die ich machen muss. Dinge, die ich machen sollte. Und Dinge, die ich machen will."

Real, Gabalier, Sturm

In letztere Kategorie fielen unter anderem ein Besuch der Champions-League-Partie Bayern München gegen Lieblingsklub Real Madrid, zwei Konzerte von Andreas Gabalier sowie ein Lokalaugenschein bei den Graz Giants und Sturm Graz. "Ich genieße das sehr."

"… dann merkst du, dass du bekannt bist"

Kehrseite der Gold-Medaille: Die Anonymität früherer Tage ist verflogen. "Mein Bekanntheitsgrad ist sehr nach oben gegangen. Im ersten Moment war ich mit der Situation schon noch überfordert, aber man lernt damit umzugehen. Dass man daheim im Lachtal angesprochen wird, ist normal. Aber wenn du in Wien bist, unter Tausenden Leuten und jemand ein Autogramm will, merkst du, dass du wirklich bekannt bist."

Selfie-Wünsche stehen somit an der Tagesordnung. "Allerdings zipft es mich an, wenn jemand sagt, er muss jetzt ein Foto mit mir machen. Ich muss gar nichts. Bitte ist scheinbar ein Wort, das viele nicht mehr kennen."

Kein Foto nach der Geisterstunde

Auch trinkfeste Fans werden mitunter zum Problem. "Wenn man auf einem Zeltfest ist und um drei Uhr Früh kommen sie angeblasen daher, dann sage ich: So wie du ausschaust, gibt es sicher kein Foto. Sie meinen dann zwar, ich sei gemein. Ich mache aber prinzipiell nach Mitternacht keine Fotos mehr."

Schmidhofer wird täglich an ihren bislang größten Karriere-Erfolg erinnert – und zwar beim Aufstehen. "Die Gold-Medaille hängt bei mir im Schlafzimmer auf einem weißen Engel, den ich vor drei Jahren bekommen habe. So kann ich gleich in der Früh draufschauen."