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Schmidhofer: "Ich bin beschissen worden!"

Unpünktlich wie eine Schweizer Uhr? Nici Schmidhofer verlor Platz drei in der Abfahrt von Crans-Montana durch handgestoppte Zeiten.

Heute Redaktion
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Die Damen-Abfahrt von Crans-Montana sorgt weiter für heftige Diskussionen.

Gleich vier Mal fiel die Zeitnehmung beim Weltcup-Rennen aus, kurioserweise immer bei Schweizer Läuferinnen. Die nachträgliche Wertung durch handgestoppte Zeiten brachte dann noch eine entscheidende Ergebnis-Änderung – auf Kosten von Nicole Schmidhofer und zugunsten der Schweizer.

"Es zipft mich an"

"Schmidi" erfuhr schon bei der Doping-Kontrolle, das sich noch was ändern könnte. Dann wurde es offiziell gemacht.

Die Steirerin verlor ihren dritten Platz, da Lara Gut-Behrami nach der Auswertung auf Rang drei vorgereiht wurde. "Es zipft mich an", erklärt die 29-Jährige im Interview. "Es gibt anscheinend TV-Bilder, die das Gegenteil beweisen - und dass vielleicht sogar ein zweiter Platz drinnen war. Da bist beschissen worden. Und das in der Schweiz mit Schweizer Zeitnehmung..."

"Dummer Zufall"

Dass die Zeitnehmung gleich bei vier Schweizerinnen ausgefallen war, hatte FIS-Chef-Renndirektor Atle Skaardal als "dummer Zufall" bezeichnet. Der Zeitnehmer ist Longines – ein Schweizer Unternehmen.

Longines und Swiss Timing haben die Schwierigkeiten bei der Zeitnehmung damit erklärt, dass es Verbindungsprobleme zwischen der an der Ziellinie installierten Infrastruktur und dem Zeitnehmungs-Raum gegeben habe.

Deshalb habe die elektronische Zeitnehmung bei einigen Läuferinnen nicht ausgelöst. Man wolle sich dafür entschuldigen, hieß es in einer Stellungnahme.



Abfahrts-Kristall rot-weiß-rote Angelegenheit


Schwacher Trost: Schmidhofer baute dennoch ihre Führung im Abfahrts-Weltcup aus. Weil Ilka Stuhec stürzte, sich zum fünften Mal (!) das Kreuzband riss. Und Ramona Siebenhofer, seit der WM mit einem Knöchelproblem, nur 23. wurde.

60 Punkte liegt Schmidhofer jetzt vor Siebenhofer. 179 Zähler ist Stephanie Venier zurück. (mh)