Wirbel schon im Vorfeld

"Schneewittchen"-Premiere wird gar nicht märchenhaft

Die Realverfilmung von "Schneewittchen" feiert bald Premiere. Aufgrund heftiger Kritik soll diese ohne Medienrummel über die Bühne gehen.
12.03.2025, 16:08

Am 15. März findet die Hollywood-Premiere des "Schneewittchen"-Films statt. Disney wird jedoch nicht wie gewohnt den großen roten Teppich ausrollen. Die Vorpremiere und die Filmvorführung sollen in einem Kino Los Angeles stattfinden, in dem rund 1100 Leute Platz finden. Am roten Teppich sind laut "Variety" bloß ausgewählte Medienschaffende der Hauscrew eingeladen – auf eine große Berichterstattung soll verzichtet werden.

Der Plan zur reduzierten Feier könnte auf die Kontroversen, die der Film ausgelöst hat, zurückzuführen sein. Besonders Schneewittchen-Darstellerin Rachel Zegler (23) steht seit längerem in der Kritik. Den Originalfilm von 1937 bezeichnete die Schauspielerin als "veraltet".

Eine selbstbewusste Prinzessin

In einem Interview mit "Variety" sagte Zegler bezüglich ihrer Rolle: "Sie wird nicht von dem Prinzen gerettet werden. Sie wird nicht von der wahren Liebe träumen. Sie träumt davon, die Anführerin zu werden, von der sie weiß, dass sie es sein kann."

Kontroverse um politische Korrektheit

Zeglers negative Einstellung zum originalen Märchen verwirrte die Fans. "Disney-Prinzessinnen zu kritisieren, ist nicht feministisch. Nicht jede Frau will eine Führungspersönlichkeit sein", meint eine Tiktokerin.

Weiter wurde die 23-Jährige von Rechten in den USA als ungeeignet für die Rolle angesehen. Zegler hat Wurzel in Kolumbien. Schneewittchens Haut wird in dem Märchen der Gebrüder Grimm mehrfach als "so weiß wie Schnee" beschrieben. Für Kritiker ist eine Latina als Hauptdarstellerin die falsche Wahl.

Disney rudert seit Trumps Sieg mit Wokeness zurück

Die Zeit der Inklusion und Diversität bei Disney geht jetzt scheinbar dem Ende zu. US-Präsident Donald Trump (78) erhöht seit Jahren den Druck auf Unternehmen, die in seinen Augen eine liberale Agenda verfolgen. Via X schrieb Trump: "Disney ist zu einem woken und ekelhaften Schatten seiner selbst geworden."

In der Kinderserie "Win or Lose" auf der Streamingplattform Disney+ hätte ursprünglich eine Transperson vorkommen sollen, doch in der offiziellen Version fehlt davon jede Spur. Stattdessen kommt eine gläubige Christin beim Gebet vor (wie "Heute" berichtet). Weiter wurde die Produktion der Serie "Tiana" eingestellt. Mit der Adaption von "Küss den Frosch" lancierte Disney mit Tiana ihre erste afroamerikanische Prinzessin. Zahlreiche Fans sind enttäuscht, dass ein solches Projekt nicht gefördert wird.

{title && {title} } 20 Minuten,red, {title && {title} } Akt. 13.03.2025, 08:08, 12.03.2025, 16:08
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