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Schock bei Bayern - Jubel bei Chelsea

Heute Redaktion
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Nach dem hochdramatischen Finale der Champions League in München herrscht bei den Bayern Katerstimmung. London steht nach dem ersten Triumph von Chelsea in der Königsklasse hingegen Kopf.

Nach dem herrscht bei den Bayern Katerstimmung. London steht nach dem ersten Triumph von Chelsea in der Königsklasse hingegen Kopf.

Deutschland befindet sich nach der unglücklichen Finalniederlage in einer Schockstarre. "Schweini, wir weinen mit dir! Sein Fehlschuss schockt ganz Fußball-Deutschland", zeichnet der Aufmacher von Bild.de ein Stimmungsbild unserer Nachbarn. Und gleichzeitig hadern die Deutschen mit dem Schicksal. "Wie viel Unglück passt in ein einziges Fußballspiel?", fragte Süddeutsche.de.

Nur Effenberg blieb am Boden

Teilweise finden sich unter den Fußballgrößen auch schlechte Verlierer. "Die Art und Weise, dass das einen Titel bringt, ist ungerecht", ärgerte sich DFB-Sportdirektor Matthias Sammer über die Defensivstrategie Chelseas und Bayern-Spieler Thomas Müller gab ihm recht: "So ist Fußball. Das hat man in der Vergangenheit schon öfter gesehen, dass am Ende nicht immer der verdiente Sieger mit dem Pokal dasteht."

Die spielerische Überlegenheit der Bayern zeigt sich auch in der Statistik: 35 Mal ballerten die Münchner in Richtung des Tores von Petr Cech, die Londoner nur neun Mal. "Fußball ist manchmal brutal", weiß der deutsche Teamchef Joachim Löw. Einer, der nicht nach Ausreden suchte, war wie immer Stefan Effenberg: "Sie haben es sich auch selbst ein bisschen zuzuschreiben. Sie haben in den 90 Minuten viel zu viel liegen lassen."

Schlechte Verlierer

Trauerstimmung herrschte auch beim Festbankett der Bayern. Spieler, die ins Leere schauten und die Schultern ihrer Frauen zum Ausheulen brauchten, zierten den Saal. Viele verschwanden trotz Luxus-Menü bereits nach einer Stunde wieder, darunter auch Bastian Schweinsteiger, der mit seinem verschossenen Elfer die Niederlage perfekt machte.

"Schweini" stand nach seiner Heulattacke dann auch bei der Siegerehrung so neben sich, dass er vergaß dem deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauk die Hand zu schütteln. Andere, wie Bayern-Stürmer Mario Gomez, wollten sich erst gar nicht die Medaille für den zweiten Platz um den Hals hängen lassen.

"Krönung der Blauen zu Europas Königen"

Während Deutschland trauert, wurde in England die Nacht zum Tag gemacht. Auf Londons Straßen tanzten und feierten die Anhänger der "Blues". "Drogba schickt Chelsea in den blauen Himmel", titelte die Times. "Drogba und Cech liefern den Heiligen Gral zur Krönung der Blauen zu Europas Königen", hieß es bei der Daily Mail.

Mann des Spiels war Didier Drogba. Dank seinem Tor ging es in die Verlängerung, dann verschuldete er Elfer, den Robben aber nicht versenkte und versenkte im Elferschießen dann den entscheidenden Penalty. "Mein Ausgleich hat das Spiel geändert. Das Leben ist fantastisch. Ich glaube sehr an das Schicksal. Das ist schon lange vorher geschrieben worden", so der Mann von der Elfenbeinküste.

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