Genau zwölf Monate nach der Niederlage gegen Donald Trump in der amerikanischen Präsidentschaftswahl haben die Demokraten am Dienstag vier wichtige Siege einfahren können.
Die Wähler im US-Bundesstaat Kalifornien haben einem Neuzuschnitt der Wahlkreise zugestimmt. Die Annahme der Proposition 50 am Dienstag (Ortszeit) gibt den Demokraten die Chance, bei den Kongresswahlen 2026 bis zu fünf zusätzliche Sitze zu gewinnen – genug, um den Vorstoß der Republikaner in Texas auszugleichen, die dort auf Drängen von US-Präsident Donald Trump ihre eigenen Wahlkreiskarten neu gezogen haben.
Das Ergebnis könnte entscheidend dafür sein, welche Partei bei den Wahlen 2026 die Kontrolle über das US-Repräsentantenhaus erringt. Die Initiative wurde von Gouverneur Gavin Newsom angestoßen, der die Vorlage als zentrales Instrument präsentierte, um Trumps Einfluss entgegenzuwirken und die amerikanische Demokratie zu schützen. Auch Ex-Präsident Barack Obama rief die Wähler öffentlich dazu auf, die Maßnahme zu unterstützen.
Der linke Demokrat Zohran Mamdani hat übereinstimmenden Hochrechnungen von US-Medien zufolge die auch landesweit bedeutsame Bürgermeisterwahl in New York gewonnen. Der 34-Jährige lag nach Auszählung von mehr als 97 Prozent der Stimmen uneinholbar vorn, wie die Nachrichtenagentur AP und mehrere US-Fernsehsender auf Basis von Zahlen der New Yorker Wahlleitung meldeten. An der Spitze der größten Stadt der USA und als erster Muslim in diesem Amt könnte der charismatische Newcomer zu einem gewichtigen Gegenspieler von US-Präsident Donald Trump werden. Trump hatte noch kurz vor der Wahl damit gedroht, Bundesmittel für die Stadt auf das absolute Minimum zu begrenzen, sollte Mamdani gewinnen.
Die Demokratin Abigail Spanberger hat die Gouverneurswahl im US-Bundesstaat Virginia gewonnen. Sie besiegte am Dienstag die republikanische Vizegouverneurin Winsome Earle-Sears und erzielte damit für die Demokraten einen wichtigen Sieg im Vorfeld der Zwischenwahlen 2026. Spanberger ist die erste Frau, die Virginia als Gouverneurin führt, und übernimmt das Amt des scheidenden republikanischen Gouverneurs Glenn Youngkin. Die ehemalige Kongressabgeordnete und CIA-Fallbeauftragte stellte in ihrer Kampagne wirtschaftliche Themen in den Vordergrund. Sie legte sorgfältig formulierte wirtschaftliche Argumente gegen die Politik von US-Präsident Donald Trump dar und setzte beträchtliche Mittel für Werbespots ein, während sie im ganzen Bundesstaat auftrat – auch in republikanisch geprägten Gebieten.
Die US-Abgeordnete Mikie Sherrill ist zur Gouverneurin des US-Bundesstaats New Jersey gewählt worden. Sherrill, eine ehemalige Helikopterpilotin der Marine und vierfache Kongressabgeordnete, besiegte am Dienstag (Ortszeit) den Republikaner Jack Ciattarelli, der von Präsident Donald Trump unterstützt wurde. Das geht aus Stimmauszählungen und Berechnungen der Nachrichtenagentur AP hervor. Sie festigt damit die demokratische Mehrheit in einem Bundesstaat, der bei Präsidentschafts- und Senatswahlen zuverlässig blau wählt – in den vergangenen Jahren jedoch Anzeichen einer Tendenz in Richtung des konservativen Lagers gezeigt hatte.