Oberösterreich

Schock! Hier verlieren mehr als 260 Menschen ihren Job

Der Schock sitzt tief: Kika/Leiner schließt mehr als die Hälfte seiner Standorte. Alleine in Oberösterreich sind mehr als 260 Mitarbeiter betroffen.

Tobias Prietzel
Kika/Leiner hat jetzt bekanntgegeben, 23 Filialen zu schließen. Fünf der betroffenen Standorte stehen in Oberösterreich.
Kika/Leiner hat jetzt bekanntgegeben, 23 Filialen zu schließen. Fünf der betroffenen Standorte stehen in Oberösterreich.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Diese Woche wurde bekannt, dass die Möbelkette 23 seiner 40 Filialen dichtmacht. Die "umgehend notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen", so das Unternehmen, sollen 1.900 der 3.900 Beschäftigten den Job kosten.

Als Gründe für die finanzielle Schieflage wurden "allen voran Management-Fehler, explodierende und nicht an die Rahmenbedingungen angepasste Kosten" genannt. Dazu kämen "komplizierte, personalintensive Abläufe, falsche Markenstrategien, zu geringe Flächenproduktivität, viel zu hohe Overheadkosten". Investor René Benko hatte sich erst vor kurzem von den Möbelhäusern getrennt.

In Oberösterreich soll jetzt die Kika-Niederlassung in Aurolzmünster (Bez. Ried im Innkreis) zusperren. Im Fall von Leiner sind es gleich vier Standorte in Linz, Wels, Steyr und Vöcklabruck. Damit wird es das Möbelhaus in dem Bundesland künftig nicht mehr geben.

Konkrete Unterstützung gefordert

Aus Sicht der oberösterreichischen Grünen ist es "löblich, erfreulich und ermutigend", dass große Lebensmittelketten angekündigt haben, viele Mitarbeiter übernehmen zu wollen. "Neue Jobs müssen für die jeweiligen Betroffenen aber auch passen", betont Wirtschaftssprecherin Dagmar Engl. Sie pocht auf eine aktive Arbeitsmarktpolitik und konkrete Unterstützung durch die Verantwortlichen.

Es brauche attraktive Umschulungsmöglichkeiten, um möglichst nahtlos in andere Berufsfelder wechseln zu können, so Engl. "Wir erwarten, dass die verantwortlichen Stellen in Oberösterreich bereits emsig daran arbeiten."

"Wir erwarten, dass die verantwortlichen Stellen in Oberösterreich bereits emsig an Umschulungsmöglichkeiten arbeiten." Dagmar Engl von den Grünen

Für die Landtagsabgeordnete würden die Beschäftigten "nun die Zeche für den damals bereits kritisch beäugten Verkauf und Erwerb der Kika/Leiner-Gruppe bezahlen". "Man hat kurzfristigen Gewinn über eine nachhaltige Gestaltung des Wirtschaftsstandortes Österreich gestellt", kritisiert sie.

Insolvenzverfahren wird geprüft

Unterdessen wird auch ein Insolvenzverfahren für das gebeutelte Unternehmen überlegt. "Im Zuge der Analysen werden natürlich alle Optionen geprüft", so Sprecher Michael Slamanig. Er kündigte für kommende Woche eine Entscheidung an.

Die Verbindlichkeiten von Kika/Leiner sollen sich auf rund 300 Mio. Euro belaufen. Bis Ende September 2021 häufte sich ein Bilanzverlust von 106 Mio. Euro bzw. 83,7 Mio. Euro an, wie aus dem Firmenbuch hervorgeht. Aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor.

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