Zum nunmehr 111. Mal findet am Dienstag der Internationale Frauentag statt. Eine "Heute"-Leserin war am Dienstagmorgen mit der U3 auf dem Weg zur Arbeit. Bei der Station Rochusgasse entdeckte sie dann eine besondere Nachricht auf den Anzeigetafeln: "Schönen Weltfrauentag!". Die Wienerin zeigt sich von der Geste erfreut: "Ich finde es super, dass so alle an diesen wichtigen Tag erinnert werden."
Organisationen und Parteien nehmen den 8. März zum Anlass, ihre frauenpolitischen Forderungen zu stellen. Häufig steht der Ausbau der Kinderbetreuung im Vordergrund, um auch Müttern den Zugang zu Vollzeitjobs zu ermöglichen. Viele Veranstaltungen fanden bereits im Vorfeld des Frauentages statt, aber auch am Frauentag selbst gibt es einige Events.
Mit einer Pressekonferenz mit dem Titel "Wanted! Frauenpolitik" startet der Österreichische Frauenring in der Früh auf dem Ballhausplatz. Dabei kritisiert man die lückenhafte Umsetzung der Gewaltschutzmaßnahmen und finanzielle Benachteiligungen.
Verteidigungsministerin Claudia Tanner (ÖVP)nimmt den Tag zum Anlass, um Soldatinnen zu besuchen. Bei der Kundgebung von "Take Back The Streets" wird in Wien gegen Sexismus, Transfeindlichkeit und patriarchale Gewalt demonstriert.
Die Bertha von Suttner Privatuniversität hält am Nachmittag einen Vortrag über ihre Namensgeberin. Bei der Podiumsdiskussion "Justiz spricht" diskutiert unter anderem Justizministerin Alma Zadic über "Frauenwege im Menschenrechtsbereich". Am frühen Abend startet das Benefizkonzert "Sie – ungewöhnlich selbstverständlich", unter anderem mit der Initiatorin Ina Regen und der Rapperin Fiva im Wiener Konzerthaus.
Der Frauentag geht historisch gesehen auf einen Streik von Textilarbeiterinnen 1908 in den USA zurück. Laut den Vereinten Nationen protestierten Frauen damals in New York gegen die schlechten Arbeitsbedingungen. Am 19. März 1911 fand in Wien die erste große Demonstration für die Rechte der Frauen statt.
