Neben der globalen Rekord-Temperatur (1,55 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau) bewiesen im Vorjahr weitere Entwicklungen den rapiden Wandel unseres Klimas. Besonders schlimm: Viele Folgen der Erderwärmung seien bereits jetzt unumkehrbar – teils über Hunderte oder Tausende Jahre, warnt die UNO-Weltwetterorganisation (WMO).
Zu den irreversiblen Folgen gehören etwa der globale Eisverlust sowie der Meeresspiegel-Anstieg. "Unser Planet sendet immer mehr Stresssignale aus", warnte UNO-Generalsekretär António Guterres vor dem Welttag der Meteorologie (23. März).
Extreme Wetterereignisse richteten im Vorjahr auf der ganzen Welt "verheerende Schäden" an. Dem Bericht zufolge führten Dürren zu Nahrungsmittelmangel. Überschwemmungen und Waldbrände zwangen "800.000 Menschen zur Flucht – die höchste Zahl seit Beginn der Aufzeichnungen", heißt es weiter.
Auch die Erwärmung der Ozeane erreichte im Vorjahr den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen, und das Tempo der Erwärmung beschleunigte sich. Steigende CO2-Konzentrationen in den Ozeanen treiben auch die Versauerung der Meere voran, so der Bericht.
Laut den aktuellen UN-Daten schmelzen Gebirgsgletscher und Meereis weiterhin in rasantem Tempo. Von 2015 bis 2024 stieg der Meeresspiegel deshalb um durchschnittlich 4,7 Millimeter pro Jahr – verglichen mit 2,1 Millimetern im Zeitraum 1993 bis 2002.
Der UN-Bericht listet 151 beispiellose Extremwetterereignisse im Jahr 2024 auf, die "schlimmer waren als alle jemals in der Region verzeichneten Unglücke". Hitzewellen in Japan forderten Hunderte Tote, Ärzte behandelten dort zehntausende Menschen mit Hitzschlag.
Die Temperaturen während der globalen Hitzewellen erreichten Spitzenwerte von 49,9 Grad in Westaustralien, 49,7 Grad in der iranischen Stadt Tabas und 48,5 Grad während einer landesweiten Hitzewelle in Mali (Westafrika).
Rekordregenfälle führten in Italien zu Überschwemmungen, Erdrutschen und Stromausfällen; im Senegal zerstörten Sturzfluten Tausende von Häusern und in Pakistan und Brasilien führten Sturzfluten zu schwerwiegenden Ernteausfällen.
Die globale Erwärmung verstärkte 2024 auch die Stürme. Sechs Taifuns trafen in weniger als einem Monat die Philippinen – ein "beispielloser Fall". Hurrikan "Helene" war "der stärkste jemals registrierte Hurrikan, der die Big-Bend-Region in Florida" (USA) traf.
Vietnam wurde vom Supertaifun "Yagi" heimgesucht, der 3,6 Millionen Menschen betraf. "Viele weitere beispiellose Ereignisse werden unerwähnt bleiben", so der WMO-Bericht.
Die vergangenen zehn Jahre waren die "zehn wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen," heißt es weiter in der Studie. Die globalen Kohlendioxidemissionen steigen jedoch weiter an, was "noch schlimmere Folgen" haben werde.
"Die Staats- und Regierungschefs müssen sich engagieren und die Vorteile günstiger, sauberer erneuerbarer Energien für ihre Bevölkerung und Wirtschaft nutzen", forderte UN-Generalsekretär António Guterres.