Schößwendter tritt gegen Ex-Coach Canadi nach

Kein Rapidler hatte es unter Ex-Coach Damir Canadi so schwer wie Christoph Schößwendter. Nach der Beurlaubung des 46-Jährigen tritt der Abwehrchef noch einmal nach.
Der Innenverteidiger wurde ausgemustert, Canadi sprach dem 28-Jährigen das fußballerische Talent ab. "Du kannst nicht kicken", soll der 46-Jährige gesagt haben. Keine leichte Zeit für "Schössi" unter dem schlechtesten Rapid-Coach aller Zeiten. "Mein Standing im Verein und bei den Fans hat gepasst. Nach dem Trainerwechsel war dann alles vom ersten Tag an wie weggelöscht", erzählte er "weltfußball.at".
"Mein Stellenwert wurde ausradiert. Man hat mich behandelt wie einen Bua mit 21 oder 22 Jahren", so Schößwendter, der jedoch relativierte. "Es ist normal, dass man sich bei einem neuen Trainer seinen Platz in der Hierarchie erst erarbeiten muss."
"Alles auf den Kopf gestellt"
Kein Vorwurf an Damir Canadi also. Im Gegensatz zur Trainingssteuerung. "Die Leistungen am Wochenende sind auch das Ergebnis dessen, was unter der Woche passiert. Wie man sich auf ein Spiel vorbereitet und miteinander umgeht."
Die Verunsicherung nach der Entlassung von Coach Mike Büskens und Sport-Boss Andreas Müller konnte Canadi nicht nehmen. "Es wurde alles auf den Kopf gestellt. Noch dazu während der Saison und dann diese Riesen-Umstellung."
"Der Start war zu gut"
Die Schuld sieht Schößwendter jedoch vor allem bei der Mannschaft, nicht bei den Trainern. "Vielleicht war der Start sogar zu gut. Sieg gegen Chelsea bei der Stadioneröffnung, 5:0-Schützenfest gegen Ried, klarer Erfolg im Derby gegen die Austria. Dazu noch der souveräne Einzug in die Gruppenphase der Europa League. Wir sind in einen Lauf gekommen und haben uns vielleicht gedacht, es geht von selber. Ein schwerer Fehler."
Am Selbstvertrauen des 28-Jährigen hat die heftige Canadi-Kritik jedenfalls nicht genagt. "Es wird einen Grund geben, warum mich Rapid vor der Saison als torgefährlichsten Abwehrspieler der Bundesliga und Kapitän von Admira Wacker nach Hütteldorf geholt hat." (wem)