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Schräg! Rasen macht auf NFL, die Stars auf Boxer

Beim Topspiel der Premier League erinnerte der "heilige Rasen" im Londoner Wembley-Stadium eher ans Unterhaus.

Heute Redaktion
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Tottenham und Manchester City beackerten den holprigen Wembley-Rasen. Lamela und Mendy lieferten sich einen Boxkampf.
Tottenham und Manchester City beackerten den holprigen Wembley-Rasen. Lamela und Mendy lieferten sich einen Boxkampf.
Bild: Reuters

Manchester City schlug Tottenham Hotspur in einem heißen Schlagabtausch am Montagabend mit 1:0. Schön anzusehen war das Top-Spiel der englischen Premier League nicht.

Das hatte einerseits mit der harten Gangart beider Teams, andererseits aber mit den inferioren Platzbedingungen zu tun. Der Rasen im Wembley-Stadium glich einem Acker. Für zusätzliche Verwirrung sorgten die Yard-Markierungen und das große NFL-Logo im Mittelkreis.

Grund für den Acker

Der Hintergrund: Tottenham patzte beim Stadion-Neubau. Eigentlich sollten die Spurs längst im neuen Tottenham Hotspur Stadium an der White Hart Lane auflaufen. Wegen Schnitzern beim Sicherheitskonzept verzögert sich die Eröffnung aber bis 2019.

Das hat Auswirkungen auf die NFL-Kooperation der Spurs. Im neuen Stadion werden American-Football-Spiele auf einem eigenen, ausfahrbaren Rasen absolviert. Durch die Verzögerung müssen sowohl die Fußballer als auch die Footballer ins Wembley ausweichen und dort dasselbe Spielfeld beackern.

Das hinterlässt Spuren. Am Sonntag besiegten die Philadelphia Eagles die Jacksonville Jaguars im Wembley. Am Montag stolperten die Spurs und City über den stark in Mitleidenschaft gezogenen Acker.

Bezeichnend: Bei der größten Ausgleichschance der Spurs sprang der Ball kurz vor dem Direktschuss von Erik Lamela auf: Field-Goal! Der Ball segelte einige Meter über das Tor.

Boxkampf

Vielleicht war es diese Szene, die Lamela derart auf die Palme gebracht hatte, dass er sich wenige Minuten später zu einer schmutzigen Aktion hinreißen ließ. Der als Heißsporn bekannte Argentinier bearbeitete seinen Gegenspieler Benjamin Mendy mit mehreren kleinen Boxhieben in den Nacken.

Der Franzose verlor die Nerven, holte zum K.o.-Schlag aus. Der rechte Haken verfehlte sein Ziel zum Glück. Das sah im beim Wembley-WM-Kampf zwischen Anthony Joshua und Alexander Povetkin vor einem Monat dann doch etwas besser aus.

Der Linienrichter hatte Ringkarten für Lamela vs. Mendy, sah den Infight aus der ersten Reihe, schritt aber nicht ein. Manchester City siegte am NFL-Acker auch ohne K.o. nach Punkten ...

(S. Klein)

(Heute Sport)