Wintersport

Schröcksnadel fordert: Jetzt Ski-Stars durchimpfen

ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel fordert beim Impfen hohe Priorität für Österreichs Sportler. Er kritisiert Gesundheitsminister Rudolf Anschober hart.

Sebastian Klein
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ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel will die Ski-Stars rasch impfen.
ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel will die Ski-Stars rasch impfen.
Gepa

Die Impf-Kampagne läuft in Österreich nur schleppend an. Während Israel auf die Schallmauer von zwei Millionen Geimpften zusteuert, haben hierzulande bisher 38.545 (Stand: Montag) ihre erste Dosis erhalten. In den kommenden Wochen soll es nun schneller gehen. Geimpft wird derzeit in Alten- und Pflegeheimen und Personal aus dem Gesundheitswesen.

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel geht das alles zu langsam. Er fordert auch für seine Schützlinge, die Skisportler, rasche Impfungen. Im Ö1-Morgenjournal erklärt der 78-Jährige: "Die Athleten sind ja auch sehr sehr gefährdet. Sie reisen um die ganze Welt herum. Da kann man sich schnell was holen."

Derzeit seien keine Impftermine geplant. Schröcksnadel: "Wir haben damit gerechnet, dass die Sportler oder auch die Künstler früher drankommen. Oder in einer Zeit drankommen, wo es uns noch was nützt. Da ist nur herumgeschwätzt worden. Da muss man schon sagen, da ist das Gesundheitsministerium wirklich sehr schlecht aufgestellt."

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    Die Ski-Saison 2020/21 wird von schweren Stürzen überschattet.
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    Viele ÖSV-Sportler haben sich speziell seit Herbst mit dem Coronavirus angesteckt. Das hat in den Kadern der Alpinen und vor allem der Springer für Chaos gesorgt. Die ÖSV-Adler verzeichneten vor der Skiflug-WM und der Vierschanzentournee im Dezember acht positive Fälle bei den Springern, auch Trainer Andreas Widhölzl war zudem betroffen. Die Impfbereitschaft sei unter den Sportlern sehr hoch. Aber nur, wenn nicht im zeitlichen Umfeld von wichtigen Wettkämpfen geimpft wird.

    Problem: Derzeit stehen nur wenige Impfungen zur Verfügung. Die laufenden Lieferungen sollen zunächst an vulnerable Gruppen (über 80-Jährige, Vorerkrankte, Gesundheitswesen) verimpft werden.

    Ein Argument für eine Vorreihung der Sportler hatte Schröcksnadel vor Weihnachten in einem Interview mit dem "Standard" geliefert. Er betonte die Vorbildfunktion: "Es braucht Überzeugungsarbeit, damit die Menschen – insbesondere die Gegner und Skeptiker – verstehen, dass die Impfung die Lösung dafür ist, wieder möglichst rasch in die alte 'Normalität' zurückzufinden. Das hat auch bei anderen Krankheiten funktioniert." Um dem Virus mittelfristig Herr zu werden, wünscht sich die Regierung eine Rate von mindestens 50 Prozent an Geimpften im Land. Experten sprechen von noch mehr. Die Impfbereitschaft dürfte derzeit aber noch unter dieser Grenze liegen.

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      Die Ski-Saison der Damen 2020/21 in Bildern
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