Oberösterreich

Familienvater (43) getötet – Angeklagter ohne Reue

Nach der Bluttat in OÖ, bei der ein Familienvater starb, kommen nun immer mehr Details ans Licht. So soll der Täter bis heute keine Reue zeigen. 

In diesem Rohbau kam es zu den tödlichen Schüssen. Der Schütze zeigt auch drei Tage nach der Tat keine Reue.
In diesem Rohbau kam es zu den tödlichen Schüssen. Der Schütze zeigt auch drei Tage nach der Tat keine Reue.
Matthias Lauber

Um kurz nach ein Uhr wurden die Bewohner einer Siedlung im 3.884-Einwohner-Örtchen Grünburg im Bezirk Kirchdorf in der Nacht auf Sonntag aus dem Schlaf gerissen. Drei Schüsse peitschten durch die Nacht. Dann brach ein Familienvater (43) leblos an der Türschwelle seines Hauses zusammen.

Schnell war klar, der Schütze war der 37-jährige Ex-Schwager des Opfers. Kurze Zeit nach dem Verbrechen sagte er über sein Motiv: "Er wollte nicht, dass seine Nichte (10) und sein Neffe (12) so werden wie ihr Vater. Er hielt ihn für einen Narzissten", sagte Andreas Pechatschek von der Staatsanwaltschaft Steyr zu "Heute"

Der Verdächtige sagte auch aus, dass er das Gefühl gehabt habe, seine Schwester und ihre Kinder würden sich entfremden und dass der Vater sie gegen die Mutter aufbringen würde. 

Aber auch drei Tage nach der Tat zeigt der Schütze weiterhin keine Reue.

Vor dem Haftrichter blieb er bei seinem Geständnis. Er glaube immer noch, richtig gehandelt zu haben. Konkret soll er gesagt haben: "Ich habe die Sache bereinigt", erzählt Julia Rauscher von der Staatsanwaltschaft Steyr gegenüber "Heute"

Im Hintergrund steht ein Obsorgestreit zwischen der Mutter und dem getöteten Familienvater um die zwei Kinder, der seit fünf Jahren tobte. Seit der Scheidung 2017 lebten der Bub und das Mädchen beim Vater. Das Sorgerecht teilten sich die beiden. 

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    In der sonst so beschaulichen Gemeinde ereignete sich die Gewalttat.
    In der sonst so beschaulichen Gemeinde ereignete sich die Gewalttat.
    fotokerschi.at

    Obduktionsergebnis liegt vor

    Mittlerweile liegt auch das Obduktionsergebnis vor. Demnach wurde das Opfer von drei Schüssen getroffen – einer ging in die Hüfte, zwei in den Brustbereich. Laut Staatsanwaltschaft waren beide Schüsse in den Oberkörper tödlich.

    Momentan stecke man tief in den Ermittlungs-Arbeiten. "Wir warten zurzeit auf das Blutergebnis und das psychiatrische Gutachten", erzählt Rauscher. Sie rechnet damit, dass die Untersuchungen noch einige Wochen in Anspruch nehmen werden. Dann werde es höchstwahrscheinlich zu einer Anklage wegen Mordes kommen.

    Der Verdächtige ist geständig und sitzt derzeit in U-Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung.

    Neue Lebensgefährtin und vier Kleinkinder im Haus

    Der Mann wohnte zuletzt mit seiner Lebensgefährtin und deren Zwillingen in Ennsdorf in Niederösterreich direkt an der Grenze zu Oberösterreich. Von dort aus fuhr er in der Nacht auf Sonntag zum Haus seines Ex-Schwagers.

    Er läutete um 1.05 Uhr an. Als der Familienvater die Türe öffnete, stand der Schütze mit einer Glock 47 in der Hand da.

    Der 37-Jährige bedrohte den 43-Jährigen mit der Waffe, dieser konnte die Tür laut Polizei aber noch zuschlagen. Der Schütze feuerte dann auf eine Verglasung neben der Tür und verschaffte sich so Zutritt. Der Familienvater versuchte noch, sich hinter der Haustüre zu verstecken, wurde aber tödlich getroffen und verstarb noch vor Ort. 

    Dann flüchtete der Angreifer mit seinem Auto, die Tatwaffe ließ er beim Haus liegen. Dramatisch: Die neue Lebensgefährtin des Mannes und die vier Kinder befanden sich im ersten Stock, als die Tat passierte.

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      Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com