Der Mann, der am Wochenende in der Nähe des Hafens von San Juan von einem Kreuzfahrtschiff der Royal Caribbean Line gesprungen war, wurde wegen eines Bundesvergehens angeklagt, wie die Behörden mitteilten. Der Passagier soll den Stunt gewagt haben, um mehr als 16.000 Dollar Spielschulden bei der Kreuzfahrtgesellschaft zu entgehen, berichtete CNBS News.
Jey Gonzalez-Diaz war am 31. August im Hafen von San Juan an Bord der Rhapsody of the Seas gegangen, wie aus einer Strafanzeige hervorgeht, die am Sonntag beim US-Bezirksgericht für den Bezirk Puerto Rico eingereicht wurde. Das Kreuzfahrtschiff war am Sonntag aus Barbados zurückgekehrt, als Gonzalez-Diaz gegen 9.15 Uhr Ortszeit während einer Inspektion durch die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde ins Wasser sprang, heißt es in der Strafanzeige. Gonzalez-Diaz wurde von jemandem, der mit einem Jetski vorbeifuhr, aus dem Meer gerettet und an Land gebracht. Der Moment wurde auf einem Überwachungsvideo festgehalten.
US-Grenzbeamte konnten Gonzalez-Diaz später in der Nähe des Capitol-Gebäudes von Puerto Rico festnehmen, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht. Er hatte 14.600 Dollar in bar, zwei Telefone und fünf Ausweise bei sich. Gemäß der Anzeige erklärte der Mann den Beamten auf Spanisch, er sei vom Kreuzfahrtschiff gesprungen, weil "er das Bargeld in seinem Besitz nicht melden wollte, da er davon ausging, dass er dafür Zollgebühren zahlen müsste".
Nach eigenen Ermittlungen teilte Royal Caribbean den Behörden allerdings mit, dass Gonzalez-Diaz unter dem Namen Jeremy Diaz gebucht war und der Kreuzfahrtgesellschaft 16.710 Dollar schuldete. Die Schulden seien "fast ausschließlich im Zusammenhang mit Casino- und Spielausgaben" gestanden, heißt es in der Klage.
Weitere Überprüfungen der mehreren Ausweise von Gonzalez-Diaz, die verschiedene Namen trugen, ergaben zudem, dass ein gewisser Jeremy Omar Gonzalez-Diaz seit Jänner in Bundeshaft in Puerto Rico sitzt. Jey Gonzalez-Diaz teilte den Ermittlern mit, dass es sich dabei um seinen Bruder handle. Als sie den Festgenommenen nach seinem vollständigen Namen fragten, antwortete er: "Wenn ihr eure Arbeit gut machen würdet, wüsstet ihr das."
Gonzalez-Diaz wird laut Strafanzeige vorgeworfen, bei der Einreise in die Vereinigten Staaten versucht zu haben, sich den Meldepflichten für Geldbeträge zu entziehen. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm eine Geldstrafe von bis zu 250.000 Dollar und/oder eine Freiheitsstrafe von maximal fünf Jahren.