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Schulen öffnen im Mai, aber nicht für alle

Heute Redaktion
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In drei Etappen wird der Schulbetrieb in Österreich hochgefahren. Am längsten warten müssen die Schüler der Oberstufe, für sie beginnt der Unterricht erst im Juni. "Heute" erfuhr die Details vorab.

Sechs Wochen nach Bekanntgabe der Schließung der Schulen aufgrund der Coronavirus-Pandemie steht nun der Fahrplan für die Wiederöffnung fest. Hier die Etappen im Detail:

Die erste Etappe

Maturantinnen und Maturanten gehen ab dem 4. Mai wieder in den Unterricht. Die Idee dahinter: Sie sollen nötige Schularbeiten und Tests nachholen und die achte Klasse abschließen. Die eigentliche Matura ist auch anders als früher, startet ab 25. Mai (Details hier). Neben Maturaklassen dürfen auch Abschlussklassen von BMS und BMHS, sowie Lehr-Abschlussklassen in den Berufsschulen wieder loslegen. Auch hier geht es um Abschlüsse.

Die zweite Etappe

In einer zweiten Phase folgen dann die Primar- und Sekundarstufen. Das wären Volksschüler und Kinder, die eine Neue Mittelschule (NMS) oder die Unterstufe einer AHS besuchen (1. bis 4. Klasse), also Kinder bis 14 Jahre. Sonderschulen und die Deutschförderklassen starten ebenfalls ab diesem Datum.

Sie werden ab dem 18. Mai wieder unterrichtet. Denn auch hier gilt: Kinder in diesen Schulstufen haben zum Teil Schulwechsel vor sich und müssen sich darauf entsprechend vorbereiten können.

Oberstufe muss bis Juni warten

Am längsten warten muss die sogenannte Sekundarstufe II, also die Oberstufe in der AHS, BMS, BMHS, Polytechnische Schulen oder die Berufsschulen (ausgenommen Abschlussklassen).

In einer AHS betrifft das beispielsweise die 5., 6. und 7. Klasse. Sie erwartet am Ende des Schuljahres kein Abschluss oder Schulwechsel, deshalb hat der Unterrichtsbeginn hier am längsten Zeit.

Schichtbetrieb

Ganz normal wird es aber wohl für keinen Schüler werden, bis zum Sommer. Denn die, die wieder in den Schulen unterrichtet werden, müssen im "Schichtbetrieb" kommen. Das Prinzip der Regierung heißt "Verdünnung": Die Anzahl der anwesenden Schülerinnen oder Schüler muss um 50 Prozent reduziert werden.

Das wird so funktionieren: Ein Teil der Klassen wird Montag bis Mittwoch unterrichtet, der andere Donnerstag und Freitag. In der Folgewoche wird gewechselt. Die jeweils unterrichtsfreien Klassen dürfen "zur Betreuung" in die Schule kommen - müssen aber nicht.

Kein Sport, keine Musik

Auch die Stundenpläne an sich kehren nicht zur Normalität zurück: Turnen und Musik fallen bis auf Weiteres aus. Freistunden, die so entstehen, sollen für die Vertiefung anderer Fächer verwendet werden.



Masken überall, nur nicht in der Klasse

Den Start des "normalen" Unterrichts begleiten sehr strenge Hygieneauflagen. Masken-Pflicht (fast) überall, Abstand halten, Lüften und Händewaschen. Sogar am Schulweg (und zurück) muss der Mund verhüllt werden.

Masken-Pflicht: Für alle im Schulgebäude, für Schülerinnen und Schüler auch am Schulweg und am Weg nachhause. Kommen Lehrerinnen und Lehrer mit den Öffis in die Arbeit, haben auch sie dort Masken-Pflicht.

Kurios: Die Masken-Pflicht gilt im Schulgebäude auch in den Pausen, jedoch NICHT während des Unterrichts. Dafür schreibt das Ministerium hier künftig quasi einen Sitzplan vor: Es herrschen Abstandsregeln in den Klassenzimmern und auch im Rest des Schulgebäudes.

Das Ministerium wird ein eigenes Hygiene-Handbuch für die Schulen herausgeben, worin auch die Richtlinien für Prüfungen (z.B. Matura) geregelt sind. Da steht dann zum Beispiel drin: Regelmäßiges Lüften, Händewaschen, etc. Auch die Reinigungsintervalle und Desinfektion der Schulen muss verstärkt stattfinden.

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