Sechster in der Konstrukteurs-WM, 142 Punkte von den Top-Vier entfernt – Aston Martin steckt in der Formel 1 im Mittelmaß fest. Der Rennstall, der mit großen Ambitionen in die Rennserie gestartet war, hinkt hinterher.
Das liegt auch an der Fahrer-Besetzung, wie der deutssche Ex-Pilot Ralf Schumacher in der "Bild" erklärte. "Wenn er wirklich Weltmeister werden will, muss er seinen Sohn entlassen", richtete der 50-Jährige einen Ratschlag an Teambesitzer und Milliardär Lawrence Stroll.
Gemeint ist damit freilich Sohnemann Lance Stroll, der an der Seite von Routinier Fernando Alonso das zweite Cockpit des Rennstalls inne hat. Der Kanadier landete in der laufenden Saison zwar viermal in den Punkterängen, besser als Sechster wurde Stroll aber nie. Zu wenig für die Anstrüche von Papa Stroll, der sich eigentlich das Ziel gesetzt hat, seinen Rennstall zum WM-Titel zu führen, dafür im großen Stile investiert – in eine neue Fabrik, in Star-Designer Adrian Newey, in die Motoren-Partnerschaft mit Honda ab der kommenden Saison.
Über all dem schwebt aber freilich Strolls Image. Der Kanadier gibt sich bei Medienauftritten oder Interviews oft gelangweilt, ist bei seinen Antworten kurz angebunden, leistet sich auch immer wieder Aussetzer. Wie der Schubser gegen seinen Physiotherapeuten in Katar 2023.
Obwohl Stroll als solider Fahrer gilt, zählt der 26-Jährige nicht zur Top-Klasse der Formel-1-PIloten, wie auch Schumacher weiter ausführte. "Das 0:27 im Qualifying von Lance gegen seinen Teamkollegen Fernando Alonso sagt alles. Der Vater muss entscheiden: Gefühl oder Erfolg. Wenn er es ernst meint, muss er für 2026 die Fahrerpaarung komplett überdenken. Ich glaube, er weiß das, aber die Entscheidung fällt ihm schwer."
Abgangsgerüchte rund um Stroll bei Aston Martin haben sich schon jahrelang hartnäckig gehalten. Der Sitz des Milliardärssohn könnte wackeln, sollte Vierfach-Weltmeister Max Verstappen tatsächlich zu Aston Martin wechseln, hatte es geheißen. Doch der Niederländer bekannte sich erst jüngst zu seinem Rennstall.