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Schumi bei Mercedes nicht mehr fest im Sattel

Heute Redaktion
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Im Spielerparadies Monte Carlo hofft Michael Schumacher endlich auf eine Glückssträhne. Nach dem statistisch schlechtesten Saisonstart seiner Rekord-Karriere will der deutsche Altmeister die neuerliche Debatte um seine Formel-1-Fahrtüchtigkeit möglichst schon am Wochenende in Monaco beenden. "Wir müssen sehen, dass wir ihm ein Auto geben, das ganz vorne fahren kann, dann wird Michael wieder abliefern", beteuerte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug zuletzt unermüdlich.

Im Spielerparadies Monte Carlo hofft Michael Schumacher endlich auf eine Glückssträhne. Nach dem statistisch schlechtesten Saisonstart seiner Rekord-Karriere will der deutsche Altmeister die neuerliche Debatte um seine Formel-1-Fahrtüchtigkeit möglichst schon am Wochenende in Monaco beenden. "Wir müssen sehen, dass wir ihm ein Auto geben, das ganz vorne fahren kann, dann wird Michael wieder abliefern", beteuerte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug zuletzt unermüdlich.

Aber Schumacher rennt die Zeit davon. Bis zur Saison-Halbzeit will er sich entscheiden, ob er seinen am Jahresende auslaufenden Mercedes-Vertrag verlängert. Doch die Frusterlebnisse reißen nicht ab. Mit zwei Punkten aus fünf Rennen ist Schumacher abgeschlagen 18. der WM-Gesamtwertung. Und in Monaco muss er fünf Plätze weiter hinten starten - die Strafe für den jüngsten Crash mit Bruno Senna (Williams) in Spanien. "Natürlich vergrößert das meine Vorfreude nicht gerade", verriet der fünfmalige Monte-Carlo-Sieger.

Sogar eine Nachfolger-Diskussion hat bereits begonnen. Kurz vor der Reise an die Cote d'Azur nannte Mercedes-Geschäftsführer Nick Fry schon einmal den Force-India-Fahrer Paul di Resta als möglichen Kandidaten für Schumachers Silberpfeil-Cockpit, wenn dieser nach der Saison ein zweites Mal zurücktreten sollte. "Paul ist auf unserem Radar", betonte Fry. Auch der Engländer Lewis Hamilton, dessen Vertrag bei McLaren endet, wird weiter mit Mercedes in Verbindung gebracht.

Ralf glaubt an seinen Bruder

Noch aber will kaum jemand Schumacher endgültig abschreiben. "Bevor er nicht Erfolg hat, wird er auch nicht nachlassen. Ich sehe noch jede Menge Feuer bei Michael", sagte sein Bruder Ralf der Bild-Zeitung. Und Österreichs Formel-1-Legende Niki Lauda versicherte jüngst: "Schumi wird dieses Jahr noch gewinnen."

Bisher lässt die Trendwende auf sich warten. Seit dem Comeback vor gut zwei Jahren blieb Schumacher das Pech auf der Rennstrecke auffallend treu, auch von ungewohnten Fehlern ist er nicht mehr frei. Patzer wie der Auffahrunfall mit Williams-Pilot Senna in Spanien waren wohl auch Ergebnis der Serie von Enttäuschungen, die der ehrgeizige 43-Jährige unbedingt beenden will.

"Das Alter soll Weisheit bringen"

"Das war die Art von Fehler, die man von einem Anfänger erwartet, aber nicht von einem Mann mit 91 Grand-Prix-Siegen und sieben WM-Titeln", urteilte die BBC und kritisierte Schumacher für seine angeblich mangelnde Einsicht: "Das Alter soll Weisheit bringen. Bei Schumacher war es zumindest in diesem Fall nicht so."

Als "Idiot" hatte Schumacher Senna am Boxenfunk beschimpft und den Brasilianer als Unfallschuldigen ausgemacht. Die Renn-Kommissare dagegen bestraften den Deutschen. In Monaco, wo Überholen als fast unmöglich gilt, ist der Mercedes-Star nun zur Aufholjagd gezwungen.

Auch im teaminternen Duell neigt sich die Waage wieder in Richtung Nico Rosberg, nachdem Schumacher zu Saisonbeginn nach zwei Jahren erstmals die Oberhand zu gewinnen schien. Dann katapultierte sich Rosberg mit seinem Premierensieg in China in den Kreis der Titelanwärter und hängte seinen Stallrivalen erneut ab.

Besuch beim DFB-Team

Eine Abwechslung vom Formel-1-Alltag dürfte Schumacher da recht sein. Am Mittwoch reist der begeisterte Fußballer mit Rosberg ins EM-Trainingslager des deutschen Nationalteams in Tourrettes. Der Gegenbesuch soll am Sonntag beim Rennen folgen. Das Daumendrücken von Joachim Löw und Co. - Schumacher kann es gebrauchen, denn noch nie in seinen 19 Formel-1-Jahren stand er nach fünf Saisonrennen nach Punkten schlechter da als heuer.

APA/red