McLaren-Mann Oscar Piastri führte die Fahrer-Weltmeisterschaft in der Formel 1 über weite Strecken an. Mittlerweile zog Teamkollege Lando Norris aber am Australier vorbei. Bei Piastri, der eigentlich als abgeklärt gilt, flatterten die Nerven. Das zeigte sich beim Ausfall in Aserbaidschan und den vier danach folgenden Rennen, wo Piastri einmal Vierte wurde und dreimal auf dem fünften Rang landete, das Stockerl jeweils verpasste.
Nun liegt der 24-Jährige bereits 24 Zähler hinter Norris – das entspricht einem Rennsieg bei noch drei ausständigen Grands Prix und einem Sprint.
Stets an Piastris Seite ist dessen Manager Mark Webber, selbst erfolgreicher Ex-Pilot in der Formel 1. Der Australier sollte eigentlich helfen, seinen Landsmann zum Weltmeistertitel zu führen, mit seiner Erfahrung Piastri zu unterstützen. Doch genau da musste der 49-Jährige jüngst viel Kritik einstecken.
"Für Webber ist es ein Horrorszenario. Er hat selbst die WM 2010 gegen seinen Teamkollegen Sebastian Vettel auf den letzten Metern verloren", brachte "Sky"-Experte Ralf Schumacher im Podcast "Backstage Boxengasse" die Formel-1-Karriere des Australiers ins Spiel.
Ähnlich wie damals halten sich auch bei McLaren hartnäckig die Spekulationen, dass der Rennstall Piastris Teamkollegen Norris bevorzugen würde. Diese Gerüchte dementierte auch Webber nicht, was Schumacher ihm nun vorwarf: "Er hat leider, so sieht es zumindest aus, nicht den nötigen Abstand und die nötige Reife, zu erkennen, was er für das Team und für seinen Fahrer tun muss. Und auch nicht die nötige Fairness Lando Norris gegenüber."
Norris, dem flatternde Nerven und Unkonzentriertheit nachgesagt wurde, hatte das Ruder herumgerissen und sich sie WM-Führung geschnappt. Zu Piastris Leidwesen. Aber: "Spätestens da, wo es unsportlich wird und wo es unfair wird", hätte Berater Webber eingreifen müssen, argumentierte Schumacher. Auch mit Blick auf Norris, der zuletzt in Mexiko und Brasilien von Fans ausgepfiffen worden war. Es sei jedenfalls "ein bisschen schade", dass Webber nicht zu mehr Fairness gegenüber Norris eingestanden sei.