Vierfach-Weltmeister Max Verstappen beendete den Großen Preis von Großbritannien am Sonntag auf dem fünften Platz. Ein Fehler direkt nach dem später bestraften Bremsmanöver von Leader Oscar Piastri kostete dem Niederländer einen Spitzenplatz. Teamkollege Yuki Tsunoda fuhr als 15. weit an den Punkterängen vorbei.
Derweil scheint Verstappen die WM-Titelverteidigung abgeschrieben zu haben. Bereits 69 Punkte beträgt der Rückstand auf McLaren-Mann Piastri – das entspricht beinahe drei Rennsiegen und ist unter normalen Umständen kaum noch aufholbar. Über all dem schweben natürlich die Abwanderungsgerüchte rund um den Niederländer. Verstappen besitzt zwar noch einen bis 2028 laufenden Red-Bull-Vertrag, trotzdem werden Gerüchte, der 27-Jährige könnte dem Rennstall den Rücken kehren, nicht leiser. Leistungsbezogene Klauseln sollen einen Abgang ermöglichen. Und Mercedes-Teamchef Toto Wolff soll weiterhin interessiert sein. Der am Jahresende auslaufende Vertrag mit Star George Russell wurde immernoch nicht verlängert.
Die sportliche Talfahrt kostete Teamchef Christian Horner nun den Job, berichtet zumindest die "Bild". Der 51-Jährige wurde am Mittwoch von seinen Aufgaben entbunden, soll das Energydrink-Imperium verlassen. An einer Auflösung des bis 2030 laufenden Vertrags wird gearbeitet.
Noch bevor es zum großen Red-Bull-Knall kam, machte "Sky"-Experte Ralf Schumacher eine überraschende Beobachtung, wie er im Podcast "Backstage Boxengasse" erzählte. "Es gab dann noch einen heftigen Austausch – zumindest einmal optisch aussehend – zwischen Jos Verstappen, Christian Horner und einem Presse-Mitarbeiter", enthüllte der Ex-Pilot. "Da konnte man schon sehen, dass Jos alles andere als happy war mit der Situation", ergänzte der Deutsche.
Schumacher habe den Unmut nachvollziehen können. "Christian Horner ist für mich eine schwierige Person. Das muss man einfach mal so sagen. Er hat es nicht geschafft, das Team zusammenzuhalten – was auch nicht immer leicht ist, das muss man ihm zugestehen", meinte der 50-Jährige, der sich schon in den letzten Wochen immer wieder kritisch über den Briten geäußert hatte.
"Er kann mit Kritik nicht wirklich umgehen. Ich bin jetzt auf so einer ,Black List´, er spricht nicht mehr mit mir, was auch ein Witz ist. Ein gestandener Mann, der so viel gewonnen hat, könnte das auch mit mir durchdiskutieren. Da hat er im wahrsten Sinne des Wortes die Größe nicht", erzählte der Bruder von Siebenfach-Weltmeister Michael Schumacher.
Red Bull sei "als superjunges, dynamisches Team" in die Formel 1 gekommen, habe dieses Image aber deutlich verloren. "Da muss Christian Horner einen anderen Job machen: Einfach mal rauskommen, sagen, dass wir eine schwierige Situation haben, wir arbeiten hart daran und ja, ich habe auch den einen oder anderen Fehler gemacht. Das würde allen besser stehen. Er hat da den Pfad verlassen. Aus meiner Sicht muss er da dringend zurückfinden, ansonsten muss sich Red Bull etwas überlegen", so Schumacher.
Und genau das ist nun passiert.