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Schumis Fahrlehrer aus NÖ vor MotoGP-Debüt

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

Ungewöhnlich hat sich Martin Bauer auf seine Premiere in der Motorrad-Straßen-Weltmeisterschaft vorbereitet. Der 36-jährige Niederösterreicher, der am kommenden Sonntag in Brno (Brünn) als erster Österreicher und Fahrer eines rein deutschsprachigen Teams an einem Lauf der Königsklasse MotoGP teilnimmt, ist leidenschaftlicher Fliegenfischer. Das Rennen am Sonntag beginnt um 13.00 Uhr, das erste (freie) Training auf dem Masaryk Ring steht am Freitag auf dem Programm.

"Beim Fliegenfischen konnte ich richtig abschalten und Kraft tanken. Jetzt konzentriere ich mich aber wieder völlig auf den MotoGP-Einsatz", sagte der dreifache IDM-Superbike-Meister Bauer laut einer Team-Aussendung vor der Fahrt nach Brünn. Bis zu 250.000 Fans stürmen regelmäßig das Rennen auf der dortigen Berg- und Talbahn.

Im "Automotodromo Brno" wird Bauer eine Woche nach dem Grand Prix in Indianapolis als Fahrer des Remus Racing Teams und eines sogenannten Claiming-Rule-Teams (CRT) mit einer Wild Card auf einer Suter-BMW mit einem Quasi-Serienmotor antreten. Die CRT-Regelung ermöglicht das Auffüllen des MotoGP-Feldes mit Privatteams. Gegen die auf Prototypen fahrenden Szene-Stars wie Jorge Lorenzo (Yamaha), Dani Pedrosa oder Marc Marquez (beide Honda) und deren Werks-Motorräder hat der Österreicher in den 22 MotoGP-Runden von Brünn naturgemäß keine Chance.

Welches Motorrad passt zu mir?

Zudem war Bauer zur Wochenmitte noch nicht sicher, welches Motorrad er bei seinem WM-Debüt überhaupt verwenden wird. "Wir haben zwei Motorräder. Sie sind nicht ganz identisch, jedoch bin ich beim Rollout mit der zweiten Maschine auf Anhieb so gut zurechtgekommen wie mit der ersten. Vielleicht gelingt es uns während des Trainings, sogar noch ein paar Quäntchen aus ihr herauszuholen und ich wechsle noch", erklärte Bauer.

Bauer hat sich im vergangenen Jahrzehnt einen Namen als dreifacher Sieger der IDM-Superbike - Teamkollege dort war für einige Zeit Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher - gemacht. 2012 Jahr pausiert er, das für 2013 geplant gewesene IDM-Comeback wurde abgeblasen.

Ziel: Nicht Letzter werden

Der nunmehrige Sprung in die MotoGP ist gewaltig. In den Trainings mit Altmeister Valentino Rossi lag Bauer stets rund drei Sekunden zurück. Der Österreicher kämpft in Brünn aber ohnehin hauptsächlich gegen die anderen CRT-Teams und hat als absoluter Neuling zur Saisonmitte vorrangig das Ziel, nicht Letzter zu werden.

Chefmechaniker der Suter-BMW ist Fritz Schwarz, er ist gleichzeitig das „S“ von S&B Motorsport und ein Perfektionist. Der 44-jährige Andorfer baute schon den Motor, mit dem das befreundete YART-Team vor vier Jahren die Langstrecken-Weltmeisterschaft nach Österreich geholt hat.

APA/red

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