Oberösterreich

Schutzmasken-Vorwürfe: So wehrt sich Walter Schnauder

Nach tagelangen Vorwürfen hat sich in der "Schutzmasken-Affäre" jetzt Walter Schnauder selbst gemeldet. So wehrt er sich. 

Peter Reidinger
Teilen
Der ÖVP-nahe Unternehmer Walter Schnauder mit Schutzmasken. 
Der ÖVP-nahe Unternehmer Walter Schnauder mit Schutzmasken. 
Facebook

Der ÖVP-nahe Unternehmer Walter Schnauder, der dem Land OÖ in der Corona-Krise Schutzmasken um kolportierte 4,5 Millionen Euro verkauft hat, geht jetzt in die Offensive. 

In einer Presseaussendung mit dem Titel "Klarstellung zur Beschaffungstätigkeit von Corona-Schutzausrüstung durch die Schnauder & Partner GmbH für Bedarfsträger in Oberösterreich" wehrt er sich. 

Es gäbe eine "Fülle von unwahren Behauptungen", so Schnauder. Um "die volle Transparenz" zu gewährleisten, nehme er nun Stellung. Dem Unternehmer, der bestens in der ÖVP vernetzt ist, wurde ja zumindest eine höchst schiefe Optik aufgrund des Masken-Deals nachgesagt – mehr dazu hier. Das Geschäft ist am Donnerstag Thema im Finanzausschuss, dort soll es Aufklärung geben – hier unser Bericht dazu.

Dem will Schnauder jetzt schon zuvorkommen. Er zählt vier Punkte auf, in denen er sich wie folgt wehrt:

1
6-fach höhere Preise?

Die Behauptung, sein Unternehmen habe 6-fach höhere Preise angeboten, sei "nicht nachvollziehbar". Schnauder dazu: "Die Vermutung liegt nahe, dass hier Preise während der Krise mit Preisen vor der Krise verglichen wurden. Während die Preise mitten in der Krise regelrecht explodiert sind, war ich im Interesse des Kunden beim Einkauf von Schutzausrüstung immer auf der Suche nach den günstigsten Preisen, sonst wäre ich ja auch nicht konkurrenzfähig gewesen". Es sei "unvorstellbar", dass es Angebote zu einem Bruchteil seines Preises gegeben hätte. "Hätte ich solche Angebote am Weltmarkt zur selben Zeit gefunden und wären diese Angebote auch lieferbar gewesen, hätte ich selbstverständlich auch selbst dort eingekauft."

2
Keine Berechtigung?

Die Behauptung, die Schnauder & Partner GmbH habe keine Gewerbeberechtigung, sei falsch. "Ich habe 2 gültige Gewerbeberechtigungen, die den Handel mit Waren aller Art inkludieren. Selbstverständlich kann ich die gültigen Gewerbeberechtigungen jederzeit vorlegen", so Schnauder.

3
Medizinprodukte?

Auch die Behauptung, seine Firma habe mit Medizinprodukten gehandelt, sei falsch. "Alle von mir gehandelten Produkte fallen nicht in das reglementierte Gewerbe des Medizinproduktehandels. Medizinische Produkte habe ich niemals gehandelt."

4
Extra Firma gegründet?

Es sei auch nicht wahr, dass er für den Schutzmaskenverkauf extra eine neue Firma gegründet habe. "Ich habe keine neue Firma gegründet, sondern alles über die  2006 gegründete Schnauder & Partner GmbH abgewickelt. Mir war wichtig, das Beratungsgeschäft vom Handelsgeschäft klar abzugrenzen. Damit es eine strikte Trennung der beiden Bereiche gibt, ist die Schnauder & Partner GmbH im Handel als „International Trading Company“ aufgetreten." Sein Risiko sei zudem enorm gewesen. "Beispielsweise war bei einem Einkauf die Vorfinanzierung in Höhe von EUR 110.000 an einen Lieferanten notwendig. Und das in einer Zeit, wo die Medien darüber berichteten, dass bereits bezahlte Waren noch vor der Ausfuhr aus China vom chinesischen Zoll am Flughafen beschlagnahmt wurden". 

Vorwürfe gegen SPÖ: "Hetze"

Schnauder greift zudem die SPÖ frontal an. "Über das Beschaffungsthema kann und soll man diskutieren und das auch durchaus intensiv. Wenn aber in höchst persönliche Bereiche und die Privatsphäre eingegriffen wird, dann hört sich der politische Diskurs auf. Die derzeitige Kampagne gegen mich als Person, in der auch meine Familie und meine Kinder – unter anderem durch die Kamerareportage der SPÖ-Führung vor meiner Eingangstür - hineingezogen werden, gleicht einer Hetze, welche noch dazu auf unwahren Behauptungen beruht".

Er seit "stolz" darauf, dass er "für mein Heimatland" Schutzmasken habe besorgen können. "Zu einem Zeitpunkt, wo die ganze Welt Schutzausrüstung gesucht bzw. benötigt hat". Das sei alles nur durch seine guten Kontakte nach China möglich gewesen. Er möchte hinweisen, dass rechtlich "alles einwandfrei" gelaufen sei.