Der frühere Bundeskanzler weitet seine unternehmerischen Tätigkeiten weiter aus. Nach seinem Rückzug aus der Politik hat der ehemalige ÖVP-Politiker in verschiedene Unternehmen investiert. Besonders medienwirksam war sein Einstieg beim israelischen Cybersecurity-Start-up Dream, das inzwischen mit über einer Milliarde Dollar bewertet wird. Jetzt hat Sebastian Kurz eine eigene Immobilienfirma gegründet.
Laut Eintrag im Firmenbuch wurde die "SK Liegenschaftsbeteiligungs GmbH" am 28. Februar mit Sitz in Burgschleinitz (NÖ) gegründet. Es gehört zur Gänze der ebenfalls von Kurz kontrollierten SK Beteiligungs GmbH, bei beiden fungiert der 38-Jährige als Geschäftsführer, berichtet der "Spiegel".
Zweck der neuen Firma ist laut Gründungsurkunde der "Ankauf und Verkauf sowie das Halten und Verwalten von Liegenschaften und Vermögen". Das Stammkapital beträgt 10.000 Euro.
Die Gründung der Immobiliengesellschaft wirft nun die Frage auf, ob der Ex-Kanzler nun in größerem Stil in die Branche einsteigen will. Immerhin beriet er in der Vergangenheit auch den inzwischen in Ungnade gefallenen Signa-Gründer René Benko – und das für Honorare in Millionenhöhe.
Ein Sprecher bestätigte auf Anfrage des "Spiegel" die Gründung der SK Liegenschaftsbeteiligungs GmbH, bezeichnete sie jedoch lediglich als "Vehikel für passive Investments".
Während er wirtschaftlich expandiert, ist die politische Vergangenheit von Kurz weiterhin ein Thema für die Justiz. Vor etwas über einem Jahr wurde er wegen Falschaussage im Ibiza-Untersuchungsausschuss zu acht Monaten bedingter Haft verurteilt.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, die Berufungsverhandlung ist für 26. Mai angesetzt.
Zudem ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) im Zusammenhang mit der sogenannten "ÖVP-Inseraten-Affäre" gegen den 38-Jährigen und sein Umfeld. Der Vorwurf: Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit. Kurz weist alle Anschuldigungen zurück – es gilt die Unschuldsvermutung.