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Sechs Gründe für Hirschers schönsten Sieg

Heute Redaktion
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"Das war mit Sicherheit mein emotionalster Sieg", jubelte Marcel Hirscher nach seinem Triumph im Nachtslalom von Schladming. Der erst 22-jährige ÖSV-Athlet zeigte nach der "Einfädler-Affäre", dass er Nerven wie Drahtseile hat. Das sind die sechs Gründe, wieso Hirscher so stark ist.

. Der erst 22-jährige ÖSV-Athlet zeigte nach der "Einfädler-Affäre", dass er Nerven wie Drahtseile hat. Das sind die sechs Gründe, wieso Hirscher so stark ist.

 

Krisenmanagement: Hirscher selbst suchte , den er als eines seiner "Vorbilder" bezeichnete. "Wenn etwas zwischen mir und einem Kollegen oder Freund steht, muss ich das ausdiskutieren. Ich kann das nicht warten lassen." So konnte er befreit fahren. Im Nachhinein gab er aber zu: "Das war einer der schwierigsten Momente meiner Karriere."



Ferdinand Hirscher: Der staatlich geprüfte Skilehrer und Hüttenwirt ist immer mit dabei. Nur Sekunden, nachdem sein Sohn die Ziellinie überquert hatte, raste er mit seinen Skiern ins Tal und herzte ihn. Der Vater hat seinen Sohn kontinuierlich aufgebaut und hat auch im ÖSV ein Wörtchen mitzureden. Wie erfolgreich eine Vater-Sohn-Kombi sein kann, bewiesen auch schon Formel-1-Star Lewis Hamilton und Vater Anthony - diese Beziehung zeigt aber, dass dies auch problematisch werden kann. Die Hirschers dürften dies besser im Griff haben.



Freundin Laura: Sie brachte Hirscher während der "Einfädler-Affäre" auf andere Gedanken und war bei seinem Triumph unter den Zuschauern. Direkt nach dem Sieg postete der ÖSV-Star ein süßes Foto des Pärchens, das im Zielraum von Schladming aufgenommen wurde, mit dem Titel: "And the message is LOVE!" Mehr Fotos von Hirschers Freundin Laura finden Sie .



Geierschnäbel: Experten hatten Hirscher schon vor langem geraten, die kleinen Plastikteile auf der Skispitze zu montieren, um das Risiko von Einfädlern zu minimieren. Außerdem könne er damit noch näher an die Tore fahren, was seinem Fahrstil entgegen kommt. In Schladming gab der Salzburger endlich nach und fuhr mit "Geierschnäbeln". Seine Einschätzung danach: "Das war eine kluge Entscheidung."



Nervenstärke: Nach all den Einflüssen von außen, fokusiert, in den schwierigsten Slalom der Saison zu gehen, zeugt von unglaublicher Reife. Doch das war nicht das einzige, womit der 22-Jährige fertig werden musste. 45.000 Fans an der Strecke, 1,9 Millionen Zuschauer alleine im ORF - das muss man erst einmal ausblenden. Außerdem bin ich "letztes Jahr zwei Tore vor dem Ziel ausgefallen. Das merkt man sich". Auch die ständigen Fragen, wann er den endlich seinen ersten Heimsieg feierten, waren für ihn eine Belastung, wie er nach dem Rennen zugab.



Kluger Kopf: und ließ sich - im Gegensatz zu Kostelic - auch nach den Rennen nicht von seinem Adrenalin zu unüberlegten Aussagen hinreißen. Dass er im rechten Moment auch noch die Skibrille aufsetzte, als Mario Matt und Stefano Gross (ITA) ihn nach der Siegerehrung mit Sekt duschen wollten, beweist, welch ausgefuchster Typ er ist. Den Trick hat er sich übrigens von den Motocrossern Ken Roczen und Jeffrey Herlings abgeschaut.


Hirscher will nun nach dem Schladming-Sieg ein paar Tage Pause zur Regeneration einlegen. Noch steht nicht fest, ob er den Trip zu den Weltcup-Rennen nach Sotschi (Abfahrt, Super-Kombi) mitmacht. Will er noch den Gesamtweltcup holen, wären diese Rennen im künftigen Olympiaort aber unerlässlich. Doch Hirscher winkt ab: "Den hat ja ohnehin schon Kostelic gewonnen." Er will sich weiterhin nur auf Slalom und Riesentorlauf konzentrieren.