Bei einem Drohnenangriff im Sudan sind am Samstag sechs Blauhelme aus Bangladesch ums Leben gekommen. Laut der UN-Friedenstruppe Unifsa wurden dabei auch sechs weitere Soldaten verletzt, als ihr Stützpunkt in Kadugli, der Hauptstadt von Süd-Kordofan, von einer Drohne getroffen wurde. Vier der sechs Verletzten sollen schwere Verletzungen erlitten haben. Alle Toten und Verletzten stammen aus Bangladesch.
UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte den "entsetzlichen" Angriff scharf und sprach von einem möglichen Kriegsverbrechen. Angriffe auf Friedenstruppen seien "nicht zu rechtfertigen".
Bangladeschs Interims-Regierungschef Muhammad Yunus, der von sechs Toten und acht Verletzten sprach, zeigte sich entsetzt und bat die UNO, seinen Landsleuten die notwendige Hilfe zu leisten. Auch das Außenministerium in Dhaka verurteilte den Angriff aufs Schärfste.
Die UN-Mission Unifsa ist in der zwischen Sudan und Südsudan umstrittenen Region Abyei im Einsatz. Der Südsudan hat sich 2011 vom Sudan abgespalten. Im Sudan tobt seit April 2023 ein blutiger Machtkampf zwischen der Armee von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und der RSF-Miliz seines ehemaligen Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo. Schon mehrere zehntausend Menschen sind im Zuge des Konflikts ums Leben gekommen.
Die sudanesische Armee veröffentlichte am Samstag ein Video auf ihrer Facebook-Seite, das Flammen und Rauchschwaden über dem UN-Stützpunkt in Kadugli zeigt. Die Militärregierung mit Sitz in Port Sudan verurteilte den Angriff und machte die RSF-Miliz dafür verantwortlich. Die RSF-Miliz wiederum sprach von "falschen Anschuldigungen".