Zehnter Liga-Einsatz, erstes Saisontor! Der Kapitän schoss sich am Sonntag persönlich aus dem Tief und Rapid gegen Meister Sturm zum Sieg. Matthias Seidl, der unter Trainer Peter Stöger nicht mehr unumstrittener Stammspieler war, heuer bereits zwei Punkte mit einem vergebenen Last-Minute-Elfmeter gegen Salzburg (1:2) lassen hatte, führte nun den wichtigen Sieg an – der die Hütteldorfer zurück mitten in den Meisterkampf beförderte.
Seidl schoss einen Freistoß aus 30 Metern Entfernung mit 114 km/h direkt ins Kreuzeck. Damit überraschte er alle. Sturm-Keeper Oliver Christensen hatte gar nur eine Ein-Mann-Mauer gestellt.
Wie es überhaupt zur Idee kam, aus dieser Position direkt zu schießen? Seidl lächelte bei Sky verschmitzt: "Der Trainer sagt immer, wenn wir einen Freistoß in der Nähe des Tores haben, sollen wir mal draufballern und nicht immer flanken. Wenige meiner Tore waren schöner. Das Tor hat uns einen Push gegeben. Der Sieg tut richtig gut."
Nur neun Minuten später erzwang Abwehrboss Nenad Cvetkovic mit einer scharfen Hereingabe das Eigentor von Dimitri Lavalee – den Treffer zum 2:1-Endstand. Nach einer dominanten ersten Hälfte der Gäste aus Graz war es ausgerechnet der zuletzt im Formtief steckende Seidl, der mit dem ersten und an diesem Tag einzigen direkten Schuss aufs gegnerische Tor drei Punkte gegen den Meister möglich machte.
Stöger: "Wir haben uns richtig schwer getan – auch Kompliment an Sturm. Für Mathi Seidl freut es mich besonders, dass er hier die Wende herbeigeführt hat. Für mich ist wichtig, Verantwortung zu übernehmen, offensiv und defensiv. Er hat sich ein Herz genommen, das ist natürlich cool."
Sturm-Goalie Christensen: "Ich weiß nicht, warum wir dieses Spiel verlieren. Wir waren das bessere Team. Sie machen zwei Tore mit einem Schuss. Der Freistoß? War schon sehr gut. Manchmal musst du klatschen. Der war schon überragend getroffen."
