Am Freitag sorgte ein riesiger Fund von Nazi-Gegenständen bei Hooligans der Gruppe "Unsterblich Wien" für großes Aufsehen. Bei insgesamt sieben Hausdurchsuchungen wurden bei 13 Verdächtigen zahlreiche NS-Devotionalien sichergestellt.
Den Mitgliedern der Gruppierung werden Verstöße gegen das Verbotsgesetz vorgeworfen.
Bei der Wiener Austria ist "Unsterblich Wien" seit 2013 offiziell verbannt, die Gruppierung hat Hausverbot. Die Veilchen suchten zunächst den Dialog mit den "Fans", mussten dann aber rigoros durchgreifen.
Die Austria hatte 2013 einstimmig die Hausverbote ausgesprochen: "Die Mindestregeln, nämlich keine Gewalt und keine Politik im Stadion, wurden nicht eingehalten, jetzt heißt es handeln", erklärte der damalige Vorstand Markus Kraetschmer.
Doch "Unsterblich" tauchen immer wieder im violetten Fan-Block auf. Das Problem: Die Austria kann nur bei Heimspielen ihr Hausverbot durchsetzen. Bei Auswärtsspielen schummeln sich die Hooligans immer wieder unter die Fans.
Beim Derby gegen Rapid sorgte 2019 etwa eine Reichskriegsfahne vor dem Austria-Sektor für Kopfschütteln. Die Austria reagierte damals sofort auf Twitter: "Das ist in keinster Weise mit unseren Werten vereinbar. Wie das Ding da reinkam? Leider noch nicht ganz klar. Gehen der Sache aber seit Spielbeginn nach und hoffen, die Personen, die dahinter stecken, identifizieren zu können. Das sind keine Austria-Fans!"
Das große Problem der Austria: Trotzdem fand auch bei Heimspielen immer wieder ein Banner seinen Weg an den Zaun, was eigentlich nur unter Duldung anderer Gruppierungen oder unbemerkt passieren kann.
Auch im Ausland taucht der Unsterblich-Banner immer wieder auf. Vor allem bei den befreundeten Hooligans von Slovan Bratislava sind die rechtsradikalen Austria-Anhänger gern gesehene Gäste. 2021 wurde sogar ein gemeinsames Fußballturnier unter den rechten und rechtsoffenen Fanklubs veranstaltet.
"Unsterblich" ist nicht nur in der Fußball-Szene, sondern auch darüber hinaus bekannt. Gewaltbereite Mitglieder marschierten bei Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen und Identitären-Demos mit und sind für Angriffe auf politische Gegner verantwortlich.