Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die in Brüssel versammelten EU-Staats- und Regierungschefs dazu aufgerufen, der Nutzung der in Europa eingefrorenen russischen Vermögenswerte zuzustimmen.
Er hoffe, dass beim EU-Gipfel "eine positive Entscheidung" getroffen werde, sagte Selenskyj am Donnerstag vor seiner Abreise nach Brüssel. Sollte keine Einigung erzielt werden, wäre das "ein großes Problem für die Ukraine".
Die EU hat nach der russischen Invasion in die Ukraine vor fast vier Jahren russische Vermögenswerte im Wert von mehr als 200 Milliarden Euro eingefroren.
Seit Monaten diskutieren die Mitgliedsstaaten darüber, diese Gelder, die zum Großteil in Belgien von der Gesellschaft Euroclear verwaltet werden, für ein Reparationsdarlehen an die Ukraine zu verwenden.
Der belgische Premierminister Bart De Wever verweigert bisher seine Zustimmung, weil er rechtliche Konsequenzen und russische Vergeltungsmaßnahmen fürchtet.
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) drängen darauf, beim Gipfel am Donnerstag, zu dem auch Selenskyj eingeladen ist, eine Lösung zu finden.
"Wir werden den EU-Gipfel nicht ohne eine Lösung für die Finanzierung der Ukraine verlassen", sagte von der Leyen in Brüssel.