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Selfies vor dem Sarg von Lauda sind respektlos

Fans verabschieden sich von Niki Lauda. Im Stephansdom laufen die Handys heiß. Selfies vor dem Sarg – pietätloser geht es kaum!

Heute Redaktion
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Fotos vor dem Sarg von Niki Lauda. Einige machten sogar Selfies.
Fotos vor dem Sarg von Niki Lauda. Einige machten sogar Selfies.
Bild: Screenshot

Die Welt weint um Niki Lauda, der Himmel macht mit. Tausende Fans stehen am Mittwoch vor dem Wiener Stephansdom im Regen Schlange, um sich persönlich von der Formel-1-Legende zu verabschieden.

Lauda ist im Steffl aufgebahrt. Der rote Rennhelm und ein Lorbeerkranz schmücken den Sarg. Fans aus dem In- und Ausland verneigen sich vor den sterblichen Überresten. Rote Kappen werden respektvoll gezückt. Voller Ehrfurcht werden Tränen verdrückt.

Leider verhalten sich bei Weitem nicht alle Besucher so pietätvoll. Es gibt kein Handy-Verbot beim Lauda-Abschied. Die Mobiltelefone laufen im Steffl heiß. Die Mehrzahl der Besucher kann sich nicht verkneifen, ein Bild vom rund eineinhalb Meter entfernten Sarg zu knipsen.

Besonders geschmacklos: Einzelne Personen lassen sich sogar vor dem Sarg ablichten. Einer grinst mit dem Daumen nach oben in die Kamera – widerlich! Einer macht ein Selfie.

Fans von Niki Lauda sollten wissen, wie der Wiener über Handy-Fotos dachte. Zu Lebzeiten kritisierte er die etwa die Selfie-Praktiken seiner Mitmenschen:

"Normalerweise geht man weiter, grüßt höflich, und dann ist alles erledigt. Jetzt muss man stehenbleiben, diskutieren, ein Selfie machen."

"Dann war das Selfie wieder in die falsche Richtung eingestellt, weil man normalerweise ja immer den anderen fotografiert. Aha, jetzt müssen wir es also noch mal umdrehen."

"Dann ist das Problem: Wie kommen wir jetzt am besten auf dieses kleine Foto. Dann beginnt das Drama. Das geht so weit, dass die Hand um den Hals gerungen wird, und dann müssen sie näher kommen. Das ist halt mühsam, um es gleich auf den Punkt zu bringen."