Dänemark

Augenschäden nach Abnehmspritze: Betroffene entschädigt

In Dänemark erhalten vier Patienten eine Entschädigung vom Staat, nachdem sie nach Anwendung der Abnehmspritze schwere Sehschäden bekommen hatten.
Heute Life
21.11.2025, 18:15
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Ursprünglich zur Behandlung von Diabetes entwickelt, werden sogenannte GLP-1-Medikamente heute vor allem wegen seines deutlichen Effekts auf das Körpergewicht eingesetzt. Der Wirkstoff Semaglutid ahmt ein körpereigenes Hormon nach, das Appetit und Blutzucker reguliert. Dadurch fühlen sich Anwender schneller satt, essen weniger und nehmen oft erheblich ab.
Doch der Hype hat auch eine Schattenseite: Die Behandlung kann spürbare Nebenwirkungen verursachen, darunter Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung oder Kopfschmerzen. In seltenen Fällen auch ernstere Probleme – solche wurden jetzt in Dänemark bekannt.

Augenkrankheit NAION

Dort ist bei "Ozempic"-Anwendern die schwere Augenkrankheit namens NAION (nicht-arteriitische anteriore ischämische Optikusneuropathie) aufgetreten. Diese Krankheit führt zu einer starken und meist bleibenden Verschlechterung des Sehvermögens. Der zuständige Ausschuss der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) ist im Juni zu dem Schluss gekommen, dass NAION eine sehr seltene Nebenwirkung von Semaglutid-Medikamenten wie Wegovy und Ozempic ist. Statistisch gesehen kann das bis zu 1 von 10.000 Patienten treffen.

Die dänische Behörde spricht von "komplexen Fällen". Einerseits, weil die Medikamente noch recht neu sind. Andererseits, weil viele Betroffene bereits Vorerkrankungen wie Zuckerkrankheit oder hohen Blutdruck haben und deshalb ohnehin ein erhöhtes Risiko für NAION tragen.

43 Anträge gestellt

Bisher haben in Dänemark 43 Personen einen Antrag auf Entschädigung gestellt. Fünf davon wurden schon bearbeitet – einer wurde abgelehnt, vier Patienten bekamen eine Entschädigung zugesprochen.

Bei Symptomen Anwendung sofort beenden

Solltest du während einer Behandlung mit Semaglutid plötzlich schlechter sehen oder sogar einen Sehverlust bemerken, rät die EMA, sofort zum Arzt zu gehen. Die EMA schreibt: "Wenn NAION bestätigt wird, sollte die Behandlung mit Semaglutid beendet werden."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 22.11.2025, 12:39, 21.11.2025, 18:15
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